Amateurkicker nach Horror-Foul zu Schadensersatz verurteilt
Ab wann muss man sich im Fussball bei einem Foul vor dem Gang vors Gericht fürchten? Ein Oberlandesgericht in Deutschland konkretisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Mai 2017 wurde ein Amateur-Fussballer in der Kreisliga bei einem Foul schwer verletzt.
- Er zog vor Gericht – mit Erfolg.
Fouls gehören im Fussball schlicht und einfach dazu. Je nachdem ist es die letzte Möglichkeit, den Gegner vor dem eigenen Tor zu stoppen. Doch wo liegen die Grenzen der Aktion? Was passiert, wenn ein Spieler vorsätzlich erbarmungslos gefoult wird?
Der Deutsche Fussball-Bund hat sich dieser Angelegenheit angenommen, nachdem es 2017 zu einem Zwischenfall in der Kreisklassenliga gekommen ist. Ein Spieler wurde in der 8. Spielminute brutal gefoult und verletzte sich dabei schwer. Der Gegner wurde mit der Roten Karte vom Platz gestellt.
Forderung nach Entschädigung
Der Gefoulte forderte anschliessend Schmerzensgeld, was vom Landesgericht zunächst abgelehnt wurde. Die anschliessende Berufung war jedoch erfolgreich. Der Angeklagte muss für die Verletzungen haften, beschloss das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht.
Er akzeptierte daraufhin die Schadenersatzforderung und anerkannte die Schwere der Verletzungen.
Doch ab wann muss man sich bei einem ausgeführten Foul vor einem Gerichtsverfahren fürchten?
Das Oberlandesgericht erklärt, dass nicht jeder Regelverstoss umgehend zu einer Schadensersatzverpflichtung führt. Der Härtegrad des Verstosses und das Ausmass des Verschuldens sei dabei entscheidend. Als Fussballer müsse man sich ja bewusst sein, dass Zweikämpfe zu Blessuren führen können.