Andriy Yarmolenko geht auf Ex-Ukraine-Star Anatoliy Tymoshchuk los
Der frühere Bayern-Star und Ukraine-Nationalspieler Anatoliy Tymoshchuk sieht sich wegen seiner Anstellung in Russland heftiger Kritik ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Andriy Yarmolenko und Anatoliy Tymoshchuk spielten gemeinsam für die Ukraine.
- Nun hat der West-Ham-Star seinem Landsmann die Freundschaft gekündigt.
- Der Grund: Tymoshchuk bleibt trotz des Ukraine-Krieges Trainer in Russland.
Seinen Status als ukrainische Fussball-Ikone hat Anatoliy Tymoshchuk längst verloren: Der 43-Jährige ist in seiner Heimat in Ungnade gefallen, weil er zur russischen Invasion der Ukraine nach wie vor schweigt.
Weil der langjährige Bayern-Star seine Anstellung als Co-Trainer bei Zenit St. Petersburg nach der Invasion nicht gekündigt hat, wurde er vom ukrainischen Verband lebenslang gesperrt. Alle Titel, die er in seiner Heimat erreichte, wurden ihm aberkannt.
«Du warst einmal ein Vorbild für mich»
Und auch bei seinen langjährigen Mitspielern im Nationalteam ist Tymoshchuk offenbar unten durch. Das berichtet zumindest sein früherer Teamkollege Andriy Yarmolenko, der kürzlich mit dem 43-Jährigen telefonierte.
Ausgangspunkt war eine SMS des West-Ham-Stürmers, wie dieser gegenüber dem Blogger Zorya Lodonsk erzählt. «Ich schrieb ihm: ‹Wie schläfst du nachts?›, und er antwortete: ‹Nicht so gut wie du.›»
Daraufhin habe Yarmolenko bei seinem Ex-Mitspieler angerufen. «Ich habe ihm gesagt, dass er einmal ein Vorbild für mich war, jetzt aber existiert er nicht mehr für mich. Er sagte nur, ich solle mich verpissen, und ich antwortete das Gleiche. Das war's», so der 32-Jährige.
Familie der Grund für Tymoshchuks Schweigen?
Der Ex-BVB-Stürmer glaubt, dass Tymoshchuk aus Angst um seine Familie schweigt. Diese lebt mit ihm in Russland, wo der Ukrainer seit 2017 als Co-Trainer aktiv ist. «Ich kann die Situation verstehen», meint Yarmolenko.
Eine Entschuldigung sei das aber nicht. «Sie haben Freunde in der Ukraine, deren Familien hier sterben. Er könnte seine Familie mitnehmen und überall auf der Welt leben. Dafür hat er genug Geld verdient – ich verstehe nicht, wie er damit leben will.»