Auch Boateng und Martínez vor offener Bayern-Zukunft

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Deutschland,

Im Poker um David Alaba und Thiago geht die Zukunft zweier anderer Stars beim FC Bayern fast unter. Javi Martínez und Jérôme Boateng stehen als zwei der dienstältesten Spieler in München vor dem Abschied. Offen ist eigentlich nur der Zeitpunkt.

Bei Bayern vor einer ungewissen Zukunft: Javi Martínez (l) und Jérôme Boateng. Foto: Peter Kneffel/dpa
Bei Bayern vor einer ungewissen Zukunft: Javi Martínez (l) und Jérôme Boateng. Foto: Peter Kneffel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zeit der Triplesieger Jérôme Boateng und Javi Martínez läuft beim FC Bayern ab.

Mitten im Kampf um David Alaba und Thiago sandten die Münchner Bosse keine Signale, dass auch die Verträge der zwei Defensivstars aus der Ü30-Fraktion verlängert werden könnten.

«Man wird jetzt abwarten müssen, ob die zwei bis zum Ende ihrer Laufzeit beim FC Bayern verbleiben möchten oder ob sie möglicherweise schon vorher etwas anderes machen können oder wollen», sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Wie bei dem wechselwilligen Thiago, dem pokernden Alaba sowie den Torhütern Sven Ulreich und Ron-Thorben Hoffmann sind auch die Arbeitspapiere von Boateng und Martínez bis zum 30. Juni 2021 datiert. Bei passenden Angeboten würde der Fussball-Rekordmeister sich bereits in diesem Sommer nach der Königsklasse von zwei der noch fünf verbliebenen 2013er Triplegewinner im Kader verabschieden.

«Beide haben schon die Drei vorne im Alter stehen, da macht man sich schon mal Gedanken. Will man das eine Jahr beim FC Bayern bleiben oder will man möglicherweise, wenn man das kann, woanders vielleicht seine Karriere ausklingen lassen», mutmasste Rummenigge. Erst einmal sind die beiden 31-Jährigen aber auf die Champions League fokussiert - und auf den Start ins Mannschaftstraining von Sonntag an.

Die zwei langjährigen Leistungsträger blicken mit unterschiedlichen Gefühlen auf die nationalen Wettbewerbe zurück. Boateng freute sich über seine Rückkehr als Stütze unter der Regie von Hansi Flick. «Man ist zwar immer ein Teil des Teams, aber es fühlt sich einfach kompletter an, wenn man aktiv auf dem Platz mitwirken kann. Ich hatte jetzt wieder sehr viel Spass am Fussball», bilanzierte der Weltmeister von 2014.

Dem Spanier Martínez, einst mit an Athletic Bilbao überwiesenen 40 Millionen Euro teuerster Transfer, machte die Spielzeit als oft verletzte Ergänzungskraft dagegen weniger Freude. «Wenn Javi fit ist, kannst du dich immer zu 1000 Prozent auf ihn verlassen», erklärte Flick in der schwierigen Corona-Saison. «Er hat das eine oder andere Wehwehchen, aber er ist voll dabei, engagiert und es ist für mich wichtig, dass wir seine Qualität ins Spiel bringen können.» Doch das konnte der Profi mit der körperlich strapazierenden Spielweise wegen zu vieler «Wehwechen» in den letzten Jahren immer seltener.

Boateng betonte schon, dass er sich sowohl eine Verlängerung als auch einen Wechsel ins Ausland vorstellen könne. Das stolze Salär, das er in München erhält, dürfte in finanziell herausfordernden Zeiten für den Fussball für Boateng aber schwer zu erreichen sein. Martínez wurde immer wieder mit einer Rückkehr nach Spanien in Verbindung gebracht, aber auch über die USA wurde schon spekuliert.

Leichter wird es im Kampf um Einsätze für die beiden nicht. Rekordeinkauf Lucas Hernández (24) will endlich der Leistungsträger werden, als der er für 80 Millionen Euro verpflichtet wurde. Niklas Süle strebt nach seinem Kreuzbandriss wieder seinen Stammplatz an - und der 18 Jahre junge Neuzugang Tanguy Nianzou möchte nicht nur für die Perspektive trainieren.

«Wir schauen, wer uns verlässt und wie wir reagieren werden», sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. «Im Moment ist unsere Mannschaft sehr gut aufgestellt. Aber der Spielkalender verlangt einen guten Kader, deshalb werden wir bis 5. Oktober versuchen, die Augen offen zu halten.» So lange haben auch Boateng und Martínez erstmal Zeit.

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