Ausrüster-Wechsel: So viel kassiert der DFB – Deutsche toben
Nach über 70 Jahren beendet der DFB die Zusammenarbeit mit Adidas und wechselt zum US-Giganten Nike. Dieser Schritt sorgt in Deutschland für viel Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Der DFB wird ab 2027 offiziell vom Sportartikelhersteller Nike ausgerüstet.
- Im Netz wird der Wechsel zum US-Giganten als «No-Go» betitelt.
- Der Verband soll durch den neuen Deal rund 100 Millionen Euro jährlich einnehmen.
Die drei Streifen verschwinden vom deutschen Nati-Trikot. Ab 2027 rüstet Nike die Nationalteams des Deutschen Fussball-Bund (DFB) aus. Der Schritt kommt unerwartet – und sorgt für Kritik. Bei den Fans kommt der Wechsel vom deutschen Traditionsunternehmen zum US-Giganten nicht gut an.
«Ein Stück deutscher Identität»
Auf der Social-Media-Plattform «X» lassen sie ihrem Frust freien Lauf. Die Entscheidung wird unter anderem als «No-Go» und «lächerlich» betitelt. «Ohne Worte, ich bin ehrlich schockiert», ist zu lesen.
Auch deutsche Politiker lässt der Ausrüster-Wechsel nicht kalt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach schreibt auf X: «Adidas soll nicht mehr Nationaltrikot im Fussball sein? Stattdessen ein US-Unternehmen? Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet …»
Davor meldete sich bereits Vize-Kanzler Robert Habeck zu Wort. «Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität – da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht.»
DFB kassiert mit neuem Deal ab
Seit 70 Jahren war Adidas Partner der deutschen Nationalmannschaft. Der neue Deal mit Nike soll zunächst bis 2034 gelten. Und die Zusammenarbeit lässt sich der US-Riese offenbar einiges kosten.
Laut Informationen des «Handelsblatts» kassiert der DFB rund 100 Millionen Euro – pro Jahr. Damit würde Nike die bisherige Vertragssumme des aktuellen Ausrüsters Adidas bei Weitem übertreffen. Adidas soll jährlich «nur» rund 50 Millionen Euro an den Verband überweisen.
Der DFB hatte den neuen Deal am Donnerstag bekannt gegeben, die Vertragssumme aber nicht genannt. Es hiess lediglich, dass Nike «das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben» habe.
Nike: «Niemand kann uns schlagen»
Der US-Konzern zelebriert den Ausrüstervertrag mit dem DFB als Zeichen für die Stärke gegenüber Rivale Adidas.
Es sei «ein grossartiger Beweis dafür, dass wenn wir unser Bestes bringen, uns niemand schlagen kann». Das sagte Konzernchef John Donahoe in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage aktueller Quartalszahlen. Zugleich habe Nike auch die Fähigkeit demonstriert, das deutsche Team zu einer «globalen Marke» zu machen.