Bayerns Double-Party – «Haben noch dritten Pokal»

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Deutschland,

20. Pokalsieg, 30. Meisterschaft - nach 50 Titeln dieser Art startet der FC Bayern eine angemessene Double-Party. Bei aller Freude kommt einmal mehr Wehmut wegen fehlender Fans in schwierigen Corona-Zeiten auf. Für zwei Leistungsträger könnte es der letzte Pokalerfolg sein.

Münchens Thomas Müller hält die Trophäe nach dem Spiel hoch. Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images Europe/Pool/dpa
Münchens Thomas Müller hält die Trophäe nach dem Spiel hoch. Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images Europe/Pool/dpa - dpa-infocom GmbH

Nach der Double-Krönung in der so schwierigen Corona-Saison durften die Bayern-Stars nach dem 13. Doppelerfolg aus DFB-Pokal und Meisterschaft für ein paar Stunden die Sorgen der vergangenen Wochen kurz etwas ausblenden.

«Wir werden mit einem guten Glas anstossen. Wenn man das Double holt, ist es wichtig, dass man die Mannschaft mal hochleben lässt», gab Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Feier-Befehl.

Dreissigmal Meister, seit Samstag zwanzigmal Pokalsieger - 50 nationale Titel dieser Kategorie machten den deutschen Fussball-Rekordmeister stolz. Die Stars liessen sich im Teamhotel im Herzen von Berlin gerne mit Meisterschale und Pott fotografieren. «Der 50. nationale Titel, das ist das wichtigste», frohlockte Rummenigge.

Nach dem 4:2 im Pokalendspiel gegen Bayer Leverkusen warfen die gelösten Stars um den Doppeltorschützen Robert Lewandowski ihren Meister- und Pokalsieger-Trainer Hansi Flick gerne in die Luft - eine Ehre, die längst nicht jedem Bayern-Trainer zuteil wird.

«Ich habe nicht gewusst, dass meine Mannschaft so stark ist», sagte Flick nach einer Champagner-Dusche durch das Team. Zum Abschluss nach schwierigen Wochen war Flick «absolut happy». Der 55-Jährige bejubelte wie bislang nur Niko Kovac das Double als Spieler und Trainer.

Zweimal Lewandowski, ein Traum-Freistoss von David Alaba und ein wunderbar herausgespieltes Tor von Serge Gnabry sorgten beim Geister-Endspiel im Berliner Olympiastadion dafür, dass der FC Bayern im Triple-Modus bleiben kann. «Wir haben noch den dritten Pokal. Wir haben grosse Ziele, nachdem wir das Double gewonnen haben», sagte Rummenigge.

Leon Goretzka sah nach dem «i-Tüpfelchen»-Pokalsieg blendende Perspektiven für sein Team. «Das macht Spass, wenn du merkst, alle sind hungrig, alle wollen gewinnen und bis ans Limit gehen», sagte Goretzka. «Aktuell sehe ich kein Limit.»

Flick gönnte seinem Ensemble nach dem Triumph im leeren Berliner Olympiastadion 13 statt der ursprünglich 12 anvisierten Tage Verschnaufpause. Danach soll es ausgeruht ans nächste grosse Ziel gehen, das im Idealfall am 23. August mit dem Champions-League-Finale in Lissabon endet.

«Wir werden uns auf jeden Fall top vorbereiten und geben unser Bestes, das Triple zu holen», versicherte Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer. Bei den Gegentoren durch Sven Bender und Kai Havertz war der Bayern-Schlussmann machtlos.

In die Feierlichkeiten mischten sich aber auch nachdenkliche Worte. Zum einen vermissten alle die Zuschauer. «Es ist echt ein bisschen ein trauriger Moment. Wenn in so einem Pokalfinale in diesem herrlichen Stadion die Fans fehlen», erinnerte Thomas Müller an schwierige Corona-Zeiten.

Auch die Zukunftsperspektiven von Alaba und Thiago, die ihre im Sommer 2021 auslaufenden Verträge bislang nicht verlängert haben, dämpften die Stimmung im Jubel-Double-Lager etwas. «Ich werde mich auf jeden Fall mit allem, was ich habe, einsetzen, dass wir zwei solche Qualitätsspieler in den Reihen halten können», versprach Flick.

Bei Alaba, der schon in der Jugend für die Bayern auflief, scheinen die Chancen auf einen Verbleib grösser zu sein als bei Thiago, an dem der FC Liverpool interessiert sein soll. Für Alaba sollte das in der Nacht zum Sonntag alles kein Thema sein. «Heute mal feiern», sagte der Österreicher, als er nach seinen weiteren Plänen befragt wurde.

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