Bernd Schuster: «Wer Diego Maradona kannte, verzeiht ihm alles»
Der deutsche Ex-Fussballprofi Bernd Schuster (60) spielte zwei Saisons mit Diego Maradona beim FC Barcelona. Dem verstorbenen Argentinier verzeiht er alles.
Das Wichtigste in Kürze
- Der verstorbene Welt-Fussballer Diego Maradona leistete sich so manchen Fehltritt.
- Bernd Schuster erinnert sich trotz allem sehr gerne an seinen ehemaligen Teamkollegen.
- Die Vergehen des Argentiniers habe der deutsche Ex-Nationalspieler verdrängt.
Der ehemalige deutsche Nationalspieler Bernd Schuster spielte während seiner Zeit beim FC Barcelona zwei Saisons mit Diego Maradona (60†). Die beiden liefen zwischen 1982 und 1984 in 37 Spielen gemeinsam auf.
Gegenüber der «Sport Bild» findet der 60-Jährige für die verstorbene Fussball-Legende nur lobende Worte: «Ich habe nie erlebt, dass er Gegen- oder Mitspieler mal angemotzt hätte. Seine Mitspieler waren ihm enorm wichtig, er hat sich nicht gescheut, fürs Team, um Prämien zu kämpfen.»
Krafttraining für Diego Maradona ein Graus
Die Liebe zum Ball war bei Maradona grenzenlos, womit er auch seine Teamkollegen beeindruckte. Schuster erzählt: «Egal, ob mit dem Tennisball oder einer Orange aus dem Obstkorb: Er hielt sie einfach ein paar Hundert Mal mit dem Fuss in der Luft. Das hätten einige mit dem Fussball nicht geschafft!»
Nur das Krafttraining sei für den Argentinier «Gift» gewesen.
Schuster: «Barcelona zerstörte ihn»
Während seiner Zeit beim FC Barcelona litt Diego Maradona zunehmend unter dem grossen Medienrummel um seine Person. «Für Diego kam eine Zeit, in der es unerträglich wurde. Sie übertrieben, sie jagten ihn, sie gingen ihm nach. Und das war der grosse Fehler von Barcelona, der Stadt, des Vereins, von uns allen», schildert der Deutsche.
Der Ex-Barcelona-Spieler geht sogar noch weiter: «Anstatt Maradona zu schützen, zerstörte Barcelona ihn.»
Nach dessen Tod möchte er die «Hand Gottes» nur in bester Erinnerung behalten. «Seine Fehltritte habe ich weggeschoben, das war für mich nicht Diego. Für viele ist das wohl komisch. Aber wer ihn kannte, kommt zum Schluss, ihm alles zu vergeben», so Schuster.
«Ich behalte mir sein Lächeln, seine Freude auf dem Fussballplatz. Das werde ich nie vergessen.»