Re-Start im TV: Gute Sky-Quoten - Montag-Spiel sicher

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Deutschland,

Es wird auch Fussball gespielt - aber sonst ist vieles anders im Vergleich zum Bundesliga-Fernsehen der Vor-Corona-Zeit. Sky darf sich über Rekordzahlen freuen. Auch für die Fans gibt es noch eine gute Nachricht.

DAZN überträgt das Montagsspiel zwischen Bremen und Leverkusen live. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild;/dpa
DAZN überträgt das Montagsspiel zwischen Bremen und Leverkusen live. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild;/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Reporter mit Masken, Interviews mit  Sicherheitsabstand und Ruhe wie bei einem Kreisliga-Spiel - die TV-Übertragungen vom Geisterspiel-Start der Fussball-Bundesliga nach zweimonatiger Corona-Zwangspause wirken bisweilen bizarr.

Dem Pay-TV-Sender Sky bescherte der so ganz andere Spieltag am Samstag Rekordzahlen.

Am Sonntag wurde endlich auch der TV-Blackout für den Montagabend abgewendet. Die Live-Übertragung der Partie Werder Bremen gegen Bayer 04 Leverkusen werde im Streamingdienst DAZN gezeigt, teilte die Deutsche Fussball Liga über Twitter mit. «Hinsichtlich weiterer Spiele befindet sich die DFL in Gesprächen.» Lange Zeit stand eine Übertragung der letzten Partie des 26. Spieltags auf der Kippe. Hintergrund des Problems ist ein Streit um den TV-Vertrag zwischen dem Konzern Eurosport/Discovery und der DFL.

DAZN hat eine Sublizenz vom Spartensender Eurosport erworben, der sich in der bisher letzten Ausschreibung die Rechte für insgesamt 40 Punktspiele live gesichert hatte: für die 30 Bundesliga-Partien am Freitag, jeweils fünf am Sonntag und Montag.

Nach zwei Spielzeiten mit mässigem Zuschauererfolg hatte sich Eurosport im vergangenen Sommer gegen die weitere Nutzung der Rechte entschieden und einen Kontrakt mit DAZN abgeschlossen. Bisher hat Eurosport nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur die letzte TV-Rate der laufenden Saison nicht bezahlt - und DAZN nicht seinen Anteil an den Eurosport-Mutterkonzern Discovery.

Wie sehr die Fans angesichts der Geisterspiele auf TV-Übertragungen setzten, zeigte sich an den Quoten für Sky. Neben den Einzelübertragungen der fünf 15.30 Uhr-Spiele und der Konferenz im Pay-TV zeigte der Sender in seinem Free-TV-Kanal Sky Sport News HD am Samstag ebenfalls die Konferenz - eine Offerte, die es auch am kommenden Wochenende noch einmal gibt.

Sky bejubelte den nach eigenen Angaben «reichweitenstärksten Bundesliga-Samstag der Sendergeschichte». Demnach hatten 3,81 Millionen Zuschauer am Samstagnachmittag Sky eingeschaltet, davon 2,45 Millionen Fans die Konferenz im Free-TV. «Mit dem Comeback sind wir äusserst zufrieden», sagte Sportchef Jacques Raynaud. Das Abendspiel von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach im Pay-TV lag mit 789 000 Interessierten auf dem üblichen Level.

Die ARD-«Sportschau» kam mit ihren Spiel-Zusammenfassungen im Schnitt auf 4,11 Millionen Fans und erreichte einen Marktanteil von 19,1 Prozent. 2,11 Millionen Zuschauern waren am späten Abend im ZDF beim «Aktuellen Sportstudio» dabei, der Marktanteil lag bei 11,7 Prozent.

Die Rahmenbedingungen der Übertragungen in Corona-Zeitungen sind noch gewöhnungsbedürftig. Die Sky-Reporter begrüssten die Zuschauer aus den Stadien mit Masken. Der neue Hertha-BSC-Trainer Bruno Labbadia wurde vor dem Spiel bei der TSG 1899 Hoffenheim mit einer langen Tonangel aus den Zuschauerrängen befragt. Yussuf Poulsen von RB Leipzig blickte verwundert nach dem Spiel gegen den SC Freiburg, als er die Fragen des ARD-Reporters zwar hörte, ihn aber nicht sah. Dieser sass weit entfernt auf der Tribüne.

Nicht alles lief bei den Übertragungen rund. Während der Einzelübertragungen einiger Zweitliga-Spiele am Samstag brach die Live-Berichterstattung ab. Beim Spiel von Erzgebirge Aue gegen den SV Sandhausen wurden Bilder von einem Spiel des FC Augsburg gezeigt, die Zuschauer der Begegnung des Karlsruher SC gegen Darmstadt 98 sahen unvermittelt, wie Torjäger Erling Haaland für Borussia Dortmund gegen Union Berlin traf.

Die Konferenz aller Zweitliga-Spiele lief die gesamte Zeit indes normal weiter. Später entschuldigte sich der Sender für die technische Störung bei seinen Zuschauern.

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