Coronavirus gefährdet EM und die Olympischen Spiele

Pascal Moser
Pascal Moser

Italien,

Das Coronavirus hat europäisches Festland erreicht. In wenigen Monaten stehen zwei Sport-Grossanlässe auf dem Programm. Es werden heftige Diskussionen geführt.

Coronavirus
Sind die die Olympischen Spiele und die Fussball-EM in Gefahr? - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fussball-EM wird vom 12. Juni bis 12. Juli in zwölf Städten ausgetragen.
  • Die Schweizer Nati spielt in Rom gegen Italien.
  • Auch die Durchführung der Olympischen Spiele in Japan Ende Juli werden diskutiert.

Das Coronavirus versetzt Europa in Alarmbereitschaft. Über 200 Infizierte und mehrere Tote sind die Folge des Ausbruchs. Das zieht seine Kreise. Auch die Sportwelt sieht sich zu Massnahmen gezwungen.

So hat beispielsweise Italien, das die meisten Corona-Fälle in Europa aufweist, bereits Fussball-Geisterspiele durchführen lassen. Zu gross sei die Ansteckungsgefahr. Gestern beim Champions League-Spiel in Napoli trugen die Fans Masken.

SSC Napoli Barcelona Coronavirus
Napoli-Fans schützen sich während des CL-Achtelfinals gegen Barcelona mit Masken vor dem Coronavirus. - Twitter/@bienbohemio

Die berechtigte Frage stellt sich: Steht die Europameisterschaft 2020 im Juni auf der Kippe? Diese findet nämlich auf dem ganzen Kontinent verteilt in zwölf Städten statt. Zurzeit sind viele Abklärungen im Gange.

«Wir warten ab», sagt Uefa-Vizepräsident Michele Uva gegenüber «Rai». Man beobachte den Virus Land für Land und der Fussball müsse sich an die jeweiligen Anordnungen der Regierung halten.

Sollte die EM 2020 aus Sicherheitsgründen abgesagt werden?

Handlungsbedarf hinsichtlich der EM sieht er «nur im Notfall», so Uva. «Der sportliche Weg wird erst geschlossen sein, wenn sich die Situation verschlimmert.» Zurzeit sieht es also nicht gut aus.

Die Schweiz trifft zum Turnierauftakt am 13. Juni in Baku auf Wales. Vier Tage später spielt die Petkovic-Truppe in Rom gegen Italien und am 21. Juni nochmals in der Hauptstadt Aserbaidschans gegen die Türkei.

Auch Olympische Spiele durch Coronavirus gefährdet

Akuter in Gefahr steht die Durchführung der Olympischen Spiele in Tokio (ab 24. Juli). Eine Verschiebung oder Verlegung in ein anderes Land stehe wohl ausser Frage, sagt ein olympischer Offizieller gegenüber tmz.com.

Auch Dick Pound, Mitglied des IOC, meint, dass eine Absage der Spiele möglich wäre.

Es müsse die Frage gestellt werden: «Ist es so weit unter Kontrolle, dass wir nach Tokio reisen können?» Falls dies nicht der Fall sein werde, stehe wahrscheinlich eine Absage bevor, so Pound weiter.

Alexander Wäfler, Medienverantwortlicher von Swiss Olympic, sagt gegenüber Nau.ch: «Das Coronavirus betrifft derzeit in erster Linie China und nicht Japan. Zudem sind die Olympischen Spiele aktuell noch ziemlich weit weg.»

Man beobachte die Situation und entscheide laufend über entsprechende Massnahmen, so Wäfler.

Die Olympischen Spiele der Neuzeit wurden noch nie wegen einer Epidemie abgesagt. 1916, 1940 und 1944 fanden sie wegen des Krieges nicht statt.

Wegen des Zirka-Virus waren die Spiele 2016 in Rio de Janeiro in Gefahr, wurden aber schliesslich wie geplant durchgeführt.

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