Coronavirus: Verbreitungsgefahr im Fussball «praktisch gleich null»
Ob eine Wiederaufnahme des Fussballs eine gute Idee ist, ist umstritten. Bezüglich der Verbreitungsgefahr des Coronavirus bringt eine Studie Licht ins Dunkle.
Das Wichtigste in Kürze
- In Europas Fussball wird intensiv an einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs gearbeitet.
- Eine dänische Studie zeigt nun, wie gefährlich die Sportart tatsächlich ist.
Der Fussball scheint sich langsam aber sicher von dem Coronavirus zu erholen. Die spanische La Liga plant, am 12. Juni mit Geisterspielen zu starten. Die deutsche Bundesliga nimmt den Spielbetrieb sogar schon an diesem Wochenende wieder auf.
Ob das eine gute Idee ist? Darüber scheiden sich die Geister.
Ein Forscher-Team der Universitäten Aarhus und Syddansk Universitet hat es sich zur Aufgabe gemacht, Licht ins Dunkle zu bringen. Eine Studie zeigt: Profis befinden sich pro Spiel durchschnittlich 88 Sekunden in einer Distanz, in welcher eine Ansteckung möglich wäre.
Javier Tebas, Präsident der La Liga kommentierte diesen Fund laut dem «Telegraph» vergangenen Sonntag. Der Spanier ist überzeugt: Das Risiko, dass Fussballer das Coronavirus auf dem Platz weiterverbreiten, ist «praktisch gleich null».
Amateur- und Juniorenfussball noch ungefährlicher
Noch kleiner sei das Risiko im Amateur- und Juniorenfussball, wie eine neue Studie des selben Forschungsteams nun zeigt. In einer Stunde kommen sich die Kicker demnach durchschnittlich 60 Sekunden gefährlich nahe. Dazu kommt, dass diese Kontakte in 60 Prozent der Fälle kürzer als eine Sekunde ausfallen.
Das Forschungsteam kommentiert die Ergebnisse wie folgt: «Die Zahlen zeigen, dass der Kontakt beim Ausüben einer ‹Kontaktsportart› wie Fussball relativ gering ausfällt. Dies wenn man sich auf den Sport beschränkt und die Anreise und das Umziehen aussen vor lässt.»