Es ist von einem «Duell der hinkenden» Giganten die Rede. Selten hatten vor einem Clásico sowohl Real Madrid als auch der FC Barcelona so viele Probleme.
Ist mit Real Madrid momentan nicht in der Spur: Coach Zinedine Zidane. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa
Ist mit Real Madrid momentan nicht in der Spur: Coach Zinedine Zidane. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Real Madrids Trainer Zinedine Zidane hat vor dem Liga-Topduell gegen den Erzrivalen FC Barcelona die schwierige Lage des spanischen Rekordmeisters eingeräumt.

Das Team um Nationalspieler Toni Kroos befinde sich in einem «heiklen Moment», sagte der Franzose vor Journalisten in Madrid mit selten deutlichen Worten. «Aber der Clásico gibt uns die Chance, die Dinge zu ändern». Madrider Medien stellen aber bereits Zidane als Trainer der Königlichen infrage.

Nach drei Heimspielen und insgesamt fünf Begegnungen ohne Sieg empfängt der spanische Fussball-Rekordmeister das Team von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen und Weltfussballer Lionel Messi am Sonntag im Bernabéu-Stadion (21.00 Uhr/DAZN). Mit 55 Punkten führt Barça nach 25 von insgesamt 38 Runden die Tabelle vor Real (53) an.

Da aber auch der FC Barcelona zuletzt trotz besserer Ergebnisse nicht überzeugen konnte, spricht der frühere Real-Profi und heutige Kommentator Jorge Valdano von einem «Duell der Hinkenden». Beide Teams stünden «am Rande des Abgrunds», titelte die Fachzeitung «AS».

Obwohl der Meister aus Katalonien bei einem Sieg den Vorsprung auf fünf Punkte ausbauen würde, versuchte Zidane die Bedeutung der Spiels «gegen ein sehr gutes Team» herunterspielen.

«Alle Spiele sind gleich. Auch morgen geht es um drei Punkte.». Ungeachtet der schlechten Serie sei man nicht nervös. «Wir können ein grosses Spiel machen, wir müssen es geniessen», sagte der Weltmeister von 1998.

Zidanes Amtskollege Quique Setién sieht den Druck auf dem grossen Rivalen. «Für Madrid ist dieses Spiel lebenswichtig. Viel mehr als für uns», sagte er. Setién hat grosse Verletzungsprobleme.

Während Real nur auf Asensio und Eden Hazard und den aus dem Kader gestrichenen Ex-Frankfurter Luka Jovic verzichten muss, hat Setién Mühe, seinen Kader zu füllen. Er muss unter anderem auf die Langzeitverletzten Luis Suárez und Ousmane Dembélé sowie Sergi Roberto verzichten. Der Einsatz von Jordi Alba ist zudem fraglich.

Aber zittern muss man vor allem in Madrid: Da das Team im spanischen Pokal bereits ausschied, droht Real wie im vergangenen Jahr schon im März alle Chancen auf einen Titel zu verspielen. Müsse er dann den Rausschmiss befürchten?, wurde Zidane von Journalisten gefragt. Seine Antwort: «Ich weiss nicht, das musst du jemand anders fragen.»

Zidane musste am Samstag erneut zu dem Verzicht auf Kroos bei der 1:2-Heimpleite im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City Stellung nehmen. «Wenn es ein schlechtes Ergebnis gibt, wird immer etwas gesucht. Wir haben nicht verloren, weil Toni nicht dabei war. Das kann schon passieren», sagte er. Kroos spiele zur Zeit sehr gut, «und wird das weiterhin tun».

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