Fifa: Welt-Elf im Widerspruch zu Weltfussballerwahl
Am Montag gingen in Zürich die «The Best»-Awards der Fifa über die Bühne. Dabei erscheinen die Aufstellungen der besten Elf bei den Männern und Frauen seltsam.
Das Wichtigste in Kürze
- Die bei den Fifa-Awards gezeigte Welt-Elf der Männer und Frauen sorgt für Verwirrung.
- Bei den Frauen fehlt mit Alexia Putellas unter anderem die Weltfussballerin.
- Karim Benzema und Mohamed Salah sind hingegen bei den Männern nicht vertreten.
Beim Ballon d'Or im vergangenen November gab vor allem die Wahl des Weltfussballers zu reden. Entgegen vielen Erwartungen setzte sich Lionel Messi gegen Robert Lewandowski durch.
Bei den «Best Fifa Football Awards» gelingt dem Polen nun die Revanche. Er wird von Spielern, Trainern, Journalisten und Fans zum Weltfussballer gewählt.
Doch auch die Veranstaltung des Weltfussballverbands bleibt nicht ohne Diskussionen. Für einige Fragezeichen sorgen die beiden Aufstellungen der weltbesten Spielerinnen und Spieler.
Fifa Welt-Elf ohne Weltfussballerin
Bei den Frauen fehlt ironischerweise die Spielerin, die an derselben Gala zur Weltfussballerin gekürt wird: Alexia Putellas vom FC Barcelona.
Die Spanierin, zuvor bereits Gewinnerin des Ballon d'Or, ist neben Grössen wie Marta und Alex Morgan nicht gelistet. Es fehlen mit Jennifer Hermoso und Sam Kerr auch die Zweit- und Drittplatzierte der Weltfussballerinnen-Wahl.
Unter anderem Putellas Teamkollegin und Schweizer Nationalspielerin Ana Maria Crnogorčević zeigt sich von der offiziellen Welt-Elf überrascht.
Das Fehlen der besten Fussballerin im weltbesten Line-up ist aber nicht der einzige Punkt, über den sich einige wundern.
Offensive Aufstellung
Bei den Männern präsentiert sich die beste Elf nämlich in einem 3-3-4-System. Obwohl wohl kein Trainer sein Team so aufstellen würde, ist die Aufstellung der Fifa-Vergabebestimmungen gerecht.
Diese erfordert mindestens drei Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer. Anschliessend folgt der Spieler, der von allen übrig gebliebenen die meisten Stimmen erhalten hat.
Kurios hier: Mohamed Salah und Karim Benzema sind nicht in die beste Elf gewählt worden. Dies, obwohl die beiden bei der Wahl zum Weltfussballer die Plätze 3 und 4 belegen. Hingegen sind Cristiano Ronaldo (Platz 7) und Erling Haaland (Platz 11) dabei.
Benzemas Berater Karim Djaziri wetterte auf Twitter sauer gegen die Fifa: Benzema nicht in die beste Elf des Jahres zu stellen sei «ein Mangel an Respekt gegenüber dem Fussball». Aber man wisse, «dass der Fussball die geringste Sorge der Fifa ist und das seit langem».
Mendy Welttorhüter – Donnarumma in der Welt-Elf
Schuld trifft aber die Fifa bei der Wahl der Welt-Elf nicht. Der Weltfussballverband organisiert diese Auszeichnung zwar zusammen mit der Spielergewerkschaft Fifpro. Doch: «Die Gewinner der Auszeichnungen werden von Profispielern aus der ganzen Welt gewählt», heisst es bei den Vergabebestimmungen der Fifa.
Bei der Wahl zum Weltfussballer hingegen wählen Spieler, Trainer, Journalisten und Fans. Das Ergebnis kann also variieren und einige vermeintliche Unstimmigkeiten hervorbringen.
Ein weiteres Beispiel: Als Torhüter in der besten Elf der Männer wird Gianluigi Donnarumma aufgeführt, Welttorhüter wird aber Benjamin Mendy.