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DFB-Team: Corona-Tests entscheiden über Ukraine-Spiel

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Deutschland,

Die Vorbereitung der Fussball-Nationalmannschaft auf das Länderspiel gegen die Ukraine läuft mit einer gewissen Unsicherheit. Ob gespielt werden kann, entscheidet sich erst nach weiteren Corona-Tests beim Gegner. Der Bundestrainer hält dennoch am üblichen Tagesablauf fest.

Ungeachtet der neuen Corona-Fälle beim Gegner bereiteten sich die deutschen Nationalspieler auf das Spiel gegen die Ukraine vor. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Ungeachtet der neuen Corona-Fälle beim Gegner bereiteten sich die deutschen Nationalspieler auf das Spiel gegen die Ukraine vor. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Joachim Löw war bemüht, alle Szenarien einer Spielabsage auszublenden.

Ungeachtet des weiter drohenden Ausfalls bereitete der Bundestrainer die deutsche Fussball-Nationalmannschaft am Samstag wie gewohnt auf das Länderspiel am Abend (20.45 Uhr/ZDF) gegen die Ukraine vor.

Wie der DFB bestätigte, startete die Auswahl um Kapitän Manuel Neuer trotz der fünf Corona-Fälle beim Gegner mit dem üblichen Anschwitzen nach dem Frühstück im Teamhotel in Leipzig in den Tag. Für die Mittagszeit war eine erste Teamsitzung geplant.

Beim Kontrahenten wurde hingegen für den Nachmittag eine weitere Corona-Testreihe auf das Tagesprogramm genommen. Erst mit den neuen Resultaten wird die UEFA entscheiden, ob die Partie der Nations League stattfinden kann. Massgeblich ist die Beurteilung des Gesundheitsamtes in Leipzig, das eine Team-Quarantäne für die Auswahl von Andrej Schewtschenko im Hotel in der Leipziger Innenstadt verhängen kann.

Am Vormittag hatten die Behörden entschieden, dass die Ukrainer zunächst nicht in Team-Quarantäne müssen, da die positiv getesteten Akteure keinen zu engen Kontakt zu dem Rest der Delegation hatten. Sollte es neue positive Tests geben, müsse es erneut zu einer Kontakt-Nachverfolgung kommen, sagte Stadtsprecher Matthias Hasberg der Deutschen Presse-Agentur. Ob die Zeit dann noch bis zum geplanten Anpfiff reicht, war unklar.

Am Freitag waren vier Spieler und der Manager der Ukraine nach der Ankunft in Leipzig positiv auf das Coronavirus getestet worden. Betroffen ist unter anderem auch der früherer Dortmunder Stürmer Andrej Jarmolenko. Er und seine drei Kollegen sind am Abend beim Geisterspiel in der Red Bull Arena nicht spielberechtigt.

Die UEFA hat für den Fall mehrerer positiver Tests bei einer Mannschaft die Regularien festgelegt. Stehen einem Team mindestens zwölf Feldspieler und ein Torwart zur Verfügung, muss gespielt werden. Ist dies nicht der Fall und kann kein Ersatztermin gefunden werden, wird der Gegner zum Sieger am Grünen Tisch erklärt. Sind beide Teams oder keines für den Ausfall verantwortlich, entscheidet das Los.

Sollte am Abend nicht gespielt werden können, würde die DFB-Elf höchstwahrscheinlich von der UEFA-Disziplinarkommission zum Sieger erklärt werden. Denn einen realistischen Ersatztermin gibt es nicht. Bereits am Dienstag steht das abschliessende Spiel um den Gruppensieg in Sevilla gegen Spanien an. Die Ukraine soll dann in der Schweiz spielen. Danach kehren die Nationalspieler zu ihren Clubs zurück.

Die Ukraine hat bereits negative Corona-Erfahrungen gemacht. Vor dem Hinspiel gegen Deutschland im Oktober fielen beim Test in Frankreich zahlreiche Akteure aus. Die Not-Elf mit dem 45 Jahre alten Torwart-Trainer als Ersatzmann auf der Bank wurde vom Weltmeister mit 7:1 abgefertigt.

Die DFB-Elf hatte in ihrem Kreis während der Länderspiel-Termine bislang keinen Corona-Fall. Für die November-Partien waren die Schutzmassnahmen unter der Führung von Teamarzt Tim Meyer nochmals verschärft worden. Fünf positive Tests gab es seit September nur von Nationalspielern bei deren Vereinen. Niklas Süle war am Donnerstag nach beendeter Quarantäne beim FC Bayern München zum Nationalteam nachgereist. Ilkay Gündogan hatte noch am Dienstag mit emotionalen Worten von seiner auskurierten Covid-19-Erkrankung berichtet.

Eine Spielabsage wäre für die Nationalmannschaft keine Premiere. In der DFB-Historie konnten bislang sechs Partien nicht wie geplant angepfiffen werden. 1990 fand ein Aufeinandertreffen mit einer DFV-Auswahl kurz nach der Wiedervereinigung aus Angst vor Ausschreitungen nicht statt. Sorge vor Hooligan-Gewalt verhinderte auch einen Test gegen England im April 1994.

Die im November 2009 geplante Partie gegen Chile wurde wegen des Suizids von Torwart Robert Enke abgesagt. Sechs Jahre später fand das Testspiel gegen die Niederlande aus Sorge vor einem Terrorangriff wenige Tage nach den Attentaten von Paris ganz kurzfristig nicht statt. Im März waren bereits die Spiele in Spanien und gegen Italien wegen der Corona-Pandemie gestrichen worden.

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