Frankreich erhöht Sicherheit in Stadien nach Fangewalt

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Frankreich,

Im französischen Profi-Fussball wird ein Spiel künftig automatisch abgebrochen, wenn ein Spieler oder Schiedsrichter durch ein Wurfgeschoss von der Tribüne verletzt wird.

Immer wieder kommt es in französischen Fussballstadien zu schweren Ausschreitungen. Foto: Jeremias Gonzalez/AP/dpa
Immer wieder kommt es in französischen Fussballstadien zu schweren Ausschreitungen. Foto: Jeremias Gonzalez/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Verstärkt sollen randalierende Fans individuell zur Rechenschaft gezogen werden, sowohl mit Stadionverboten als auch Bussgeldern, statt den Verein oder alle Fans mit Sanktionen zu belegen.

Dies ist Bestandteil eines Aktionsplans zur Verbannung von Fangewalt aus den Stadien, den die Regierung nach einer Serie von Zwischenfällen in Paris vorgestellt hat. Plastikflaschen sollen bis Juli 2022 aus den Stadien verbannt werden.

Verstärkt sollen randalierende Fans individuell zur Rechenschaft gezogen werden, sowohl mit Stadionverboten als auch Bussgeldern, statt den Verein oder alle Fans mit Sanktionen zu belegen. Geprüft wird, ob Tickets künftig nur noch namentlich ausgestellt werden. Die Clubs werden zudem verpflichtet, in ihren Stadien zusätzliche Sicherungsvorkehrungen wie Netze gegen das Werfen von Gegenständen und Barrieren gegen das Stürmen des Spielfelds zu installieren. Diese sollen je nach der Gefahrenlage einer Partie zur Anwendung kommen.

Ausserdem soll die Videoüberwachung in den Stadien auf den neuesten Stand gebracht werden. Klare Abläufe wurden für den möglichen Abbruch eines Spiels nach Unregelmässigkeiten definiert. In Absprache zwischen Schiedsrichter und Polizei soll nun spätestens nach 30 Minuten entschieden sein, ob eine Partie abgebrochen wird, was Zuschauern und Medien dann mitgeteilt wird.

Verstärkt werden soll ausserdem die Prävention und die Kommunikation der neuen Sicherheitsmassnahmen, aber auch zur Abschreckung die der im Einzelfall gegen Randalierer verhängten Strafen. An der Erarbeitung des Aktionsplans waren die Fussballverbände sowie das Innen-, Justiz- und Sportministerium beteiligt. Direkter Auslöser war der Abbruch der Partie Lyon gegen Marseille am 21. November. Dabei war der französische Nationalspieler Dimitri Payet von einer vollen Wasserflasche am Kopf getroffen worden und zu Boden gegangen.

Seit August häufen sich in Frankreich bei Spielen der Ligue 1 Fälle von Fangewalt, teils stürmten Anhänger auch auf das Spielfeld und es gab Verletzte. Sanktionen für die beteiligten Vereine brachten bislang noch keinen grundlegenden Wandel.

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