Haris Tabakovic schiesst Austria mit spätem Tor zum Sieg
Haris Tabakovic (29) ist und bleibt die Lebensversicherung von Austria Wien. Der Schweizer Stürmer erzielt gegen Banja Luka sein erstes Europacup-Tor.
Das Wichtigste in Kürze
- In der 94. Minute schiesst Haris Tabakovic Austria Wien zum 1:0-Sieg über Banja Luka.
- Der Schweizer Stürmer ist begehrt, fühlt sich bei den Österreichern aber wohl.
Ex-YB-Stürmer Haris Tabakovic hat eine turbulente Woche hinter sich: Am Freitag trifft er im Cup für Austria Wien beim 7:0 gegen Spittal/Drau, muss aber nach 40 Minuten raus. Nach einem Zusammenprall klagt er über Schwindel und Übelkeit.
Glück im Unglück: Der 29-jährige Grenchner hat keine Kopfverletzung, steigt bereits Anfang Woche wieder ins Training ein. Und gestern wird Tabakovic zum grossen Erlöser für die Austria. In der Quali zur Conference League spielen die Österreicher gegen Banja Luka auf ein Tor. Doch der Treffer zum 1:0 fällt erst nach 94 Minuten – Torjäger Haris trifft!
«Gott sei Dank hat uns der Haris erlöst», freut sich Austria-Captain Manfred Fischer. «Wir haben 90 Minuten auf ein Tor gespielt.» Trainer Michael Wimmer hebt aber vor dem Rückspiel den Mahnfinger: «Das 1:0 ist keine Sicherheit, wir werden auf Sieg spielen.»
Bei Haris Tabakovic platzt der Knoten in Österreich
Dabei soll auch Tabakovic mithelfen. Der Stürmer hat sich in Österreich längst einen Namen gemacht. In 41 Spielen für die Austria trifft er 21 Mal. Zuvor schiesst er Austria Lustenau mit 46 Toren in 48 Spielen zum Aufstieg.
Zum Vergleich: In jüngeren Jahren erzielt er bei YB in 27 Einsätzen zwei Treffer, bei GC sind es vier in 41 Spielen.
Schwung holt sich der 1,94 Meter grosse Grenchner mit einem Abstecher nach Ungarn. Dort spielt er für Diosgyöri und Debrecen – ehe der Wechsel nach Österreich folgt. Und die Tor-Explosion des 15-fachen U21-Natispielers (6 Treffer) spricht sich herum. Tabakovic ist begehrt.
Einen Wechsel strebt der Schweizer aber nicht an – zumindest nicht um jeden Preis. «Es sind schon einige Angebote reingekommen», sagt er bei der «Krone». «Aber es war noch keines dabei, das mich quasi zu einem Wechsel gezwungen hätte. Ich bin da völlig entspannt.»
Er wolle keinen Schnellschuss machen, fühle sich bei der Austria pudelwohl. «Auch ein bisschen mehr Gehalt bringt mich sicher nicht gleich zu einem Wechsel», so Tabakovic. Sollte ihm aber ein unglaubliches Angebot vorliegen, dass man sportlich und finanziell kaum ausschlagen könne? «Dann werden die Leute auch meine nächste Entscheidung verstehen.»