Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp will sich mit Ultras versöhnen
Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp muss sich immer wieder Anfeindungen gefallen lassen. In der Corona-Krise will sicher der 79-Jährige mit den Ultras versöhnen
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Ultra-Szene hatte zuletzt ein klares Feindbild: TSG-Mäzen Dietmar Hopp.
- Nun in der Corona-Krise spricht der 79-Jährige erstmals richtig über die Anfeindungen.
Nach wiederholten Schmähungen gegen Dietmar Hopp trifft der DFB am 21. Februar 2020 eine Entscheidung: Kollektivstrafe für die Fans von Borussia Dortmund. Ist der BVB zu Gast in Hoffenheim, bleibt der Block leer. Dies gilt für alle Pflichtspiele der Saisons 2019/20 bis 2021/22.
Dieser DFB-Entscheid löst eine Kettenreaktion aus: Deutschlandweit werden der TSG-Mäzen und der Verband zu den Feindbildern der Ultra-Szene. Plakate hier, Gesänge da: Hopp wird in fast allen deutschen Stadien Opfer von Beleidigungen.
Vom Feindbild zum Corona-Hoffnungsträger
Wenige Wochen später verdrängen die drastischen Folgen der Coronavirus-Pandemie die Anfeindungen aus den Schlagzeilen. Dietmar Hopp aber bleibt: Der Unternehmer wird zum Hoffnungsträger im Kampf gegen das Virus.
Seine Firma forscht intensiv nach einem Impfstoff. Im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF sichert der 79-Jährige zu: «Wenn alles glatt läuft, kann der Impfstoff im Herbst verfügbar sein.»
Eine Versicherung dafür gibt es aber keine: Unwägbarkeiten, technische Probleme und Zulassungsprüfungen könnten laut Hopp einer schnellen Verfügbarkeit im Wege stehen.
Dietmar Hopp sucht Versöhnung mit Ultras
Neben der Forschung nach einem Impfstoff wurde der Hoffenheim-Mäzen auch zu den Fan-Anfeindung befragt. Trotz all den Schmähungen ist Hopp auf Versöhnung aus.
Es würde ihn freuen, wenn die grundlosen Beleidigungen aufhören würden. Er würde gerne seine Geschichte mit der TSG Hoffenheim erzählen, welche schon 66 Jahre andauert. Der 79-Jährige spielte von 1954 elf Jahre lang für Hoffenheim. Danach war es als Mäzen im Verein tätig.
Und Hopp weiter: «Mich zum Gesicht für den Kommerz zu machen, ist wirklich nicht nachvollziehbar. Leider war die Hetze so perfekt inszeniert, dass Ultras vieler Vereine mitgemacht haben. Ich will das aber alles gerne vergessen, wenn es von nun an Geschichte ist.»