Jorge Vilda: Spaniens WM-Coach Vilda äussert sich nach Rauswurf
Jorge Vilda kann seinen Rauswurf nicht wirklich nachvollziehen. Am Tag nach der Trennung äussert sich Spaniens Weltmeisterinnen-Trainer kritisch.
Das Wichtigste in Kürze
- An der WM holen die Spanierinnen unter Jorge Vilda den WM-Titel.
- Mittlerweile ist der Trainer seinen Job los.
- Die Entlassung kann der Übungsleiter nicht nachvollziehen – er übt Kritik.
Weltmeister-Trainer Jorge Vilda hat sich einen Tag nach seinem Rauswurf durch den spanischen Verband erstmals geäussert. Verständnis für die vorzeitige Trennung hat der 42-Jährige nicht.
«Ich werde jede Kritik im Sport akzeptieren, aber persönlich denke ich, dass es ungerecht ist.» Das sagte Vilda in einem Interview dem Sender «Cadena Ser». Der spanische Fussballverband RFEF hatte die Trennung am Dienstag bekannt gegeben.
Keine Gründe genannt
Gründe für die Kündigung des noch ein Jahr gültigen Vertrags wurden in der Mitteilung nicht genannt. Stattdessen wurde das «tadellose persönliche und sportliche Verhalten» von Vilda gerühmt.
Er hatte nach turbulenten Monaten die Spanierinnen bei der WM in Australien und Neuseeland zum Titelgewinn geführt. Seine bisherige Assistentin, die frühere Nationalspielerin Montserrat Tomé (41), stieg zur Cheftrainerin auf. Vilda war seit 2015 im Amt gewesen.
Es seien Dinge gesagt worden, die nicht wahr seien, meinte Vilda in dem Interview, ohne dies näher auszuführen. Unterrichtet wurde er von seinem Ende als Nationalcoach nach eigener Angabe unter anderem vom RFEF-Interimspräsidenten Pedro Rocha.
Von strukturellen Veränderungen sei in dem kurzen Gespräch die Rede gewesen. «Ich wurde meiner Meinung nach zu Unrecht entlassen», bekräftigte Vilda noch einmal.
Applaus für Verbandschef Rubiales
Gefragt wurde er auch zu seinem Applaus nach der bemerkenswerten Verteidigungsrede des mittlerweile wegen des Kuss-Skandals suspendierten Präsidenten Luis Rubiales. Er würde nicht Macho-Gehabe applaudieren, sagte Vilda, verwies aber auch auf die Verdienste von Rubiales.
Das Budget für den Frauenfussball habe sich vervierfacht. Zudem sei es schwer, der Einzige zu sein, der nicht klatscht, wenn 150 Leute um einen herum applaudieren würden.