Ligue 1: Die Geschichte der höchsten französischen Fussball-Liga
Paris Saint-Germain dominiert seit Jahren die Ligue 1. Doch das war nicht immer so. Ein Blick in die Geschichte der höchsten Fussballliga Frankreichs.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ligue 1 hört jahrelang auf den Namen Division 1.
- Im Jahr 1932 wurde der Grundstein für den professionellen Fussball Frankreichs gelegt.
- Seit 2012 dominiert Paris Saint-Germain die französische Liga.
In Frankreich wird der Grundstein für den professionellen Fussball bereits 1932 gelegt. Seither ist viel passiert. Mittlerweile zählt die Ligue 1 zu den stärksten Fussball-Ligen der Welt. In den letzten Jahren dominiert Paris Saint-Germain das Geschehen in Frankreich.
Die ersten Jahre
Im Jahr 1932 wird in Frankreich entschieden, dass es einen professionellen Status für Fussballer gibt. Damit ist der Grundstein für den Profi-Fussball in Frankreich gelegt. Ausserdem werden zwei Aufsichtsgremien für den Fussballbetrieb geschaffen.
Mit der Saison 1932/33 beginnt in Frankreich die erste professionell geführte Saison. 20 Vereine sind es, die 1932 die Zulassung für die Meisterschaft erhalten. Damit gelten die Klubs gleichzeitig als Gründungsmitglieder.
In der ersten Spielzeit werden die Vereine in zwei Gruppen aufgeteilt. Am Ende spielen die beiden Gruppensieger in einem Finalspiel um den Meistertitel. In der Vorkriegszeit passen die Verantwortlichen den Modus immer wieder an.
Während der deutschen Besetzung ist der Spielbetrieb in Frankreich nur sehr eingeschränkt möglich. Die Saisons während der Kriegszeit tauchen später auch in keinen Statistiken auf.
Erste internationale Ausrufezeichen
Nach dem Krieg kehrt die Division 1 zur Normalität zurück. Die Meisterschaft geht danach mit 18 Teams weiter. In den darauf folgenden Jahren sorgten erste französische Mannschaften international für Aufsehen. Stade Reims schafft bis 1963 zweimal den Finaleinzug im Europapokal der Landesmeister.
Von 1963 bis 1981 dominieren Saint-Étienne und Nantes die Ligue 1. Mit Ausnahme von zwei Jahren, in denen Marseille jubelt, machen die beiden Vereine den Titel unter sich aus. Ein wichtiger Grundstein für den französischen Profi-Fussball fällt ebenfalls in diese Zeit: Alle Profiklubs müssen sich verpflichten, systematisch Nachwuchsspieler zu fördern und auszubilden.
Nach der Vorherrschaft von Reims und Saint-Étienne ist die Liga zwischen 1981 und 1999 ausgeglichener. Sieben Vereine feiern in dieser Zeit die französische Meisterschaft. Durch das ähnliche Niveau der Klubs spielen auch mehr französische Teams international. Im Jahr 1993 gewinnt Olympique Marseille sogar die Champions League.
Die Ligue 1 ab 2002
Mit der Jahrtausendwende verändert sich die französische Liga. Erst im Jahr 2002 wird aus der Division 1 die Ligue 1. Auch die Ausgeglichenheit der Teams ist Geschichte.
Von 2002 bis 2008 steht am Ende der Saison immer Olympique Lyon ganz oben. Auch der Schweizer Patrick Müller jubelt mit. 2009 gelingt es Lyon nicht, den Titel zu verteidigen – die Trophäe wandert nach Bordeaux.
Neue Investoren veränderten die Machtverhältnisse der Ligue 1 erneut. Durch Geld aus Katar wird Paris Saint-Germain zum neuen Gesicht der Liga. Seit der Saison 12/13 dominieren die Hauptstädter. Lediglich zwei Meistertitel (2017 Monaco und 2021 Lille) gehen nicht an PSG.
Das grosse Ziel, den Gewinn der Champions League, erreicht Paris trotz all den Investitionen noch nicht. 2020 qualifiziert sich Paris Saint-Germain erstmals für den Champions-League-Final. Das Endspiel verlieren die Hauptstädter gegen Bayern München.
Über die Jahre wird die Ligue 1 immer mehr zu einer Ausbildungs-Liga für spätere Weltstars. Die französischen Jugendakademien sind weit über die Landesgrenzen bekannt. Nicht zuletzt durch die gute Jugend-Arbeit verfügt Frankreich über eine National-Elf, die mit Ausnahme-Könnern gespickt ist.