Manchester United: Meisterkicker Rafael kritisiert Transfer-Politik
Seit sieben Jahren ist Manchester United ohne Premier-League-Titel. Rafael da Silva gehörte der letzten Meistermannschaft an – und übt nun scharfe Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Manchester-United-Meisterkicker Rafael übt scharfe Kritik an der Transfer-Politik.
- Der Verein habe in der Ära nach Sir Alex Ferguson die falschen Spieler geholt.
Seine letzte Saison bei Manchester United beendete Sir Alex Ferguson noch einmal als Meister. Nach 27 Jahren und 13 Premier-League-Titeln – nebst zahlreichen weiteren Erfolgen – dankte die Club-Legende ab. Seither herrscht bei den Red Devils eine Titel-Flaute. Das Highlight in sieben Jahren nach Ferguson: Der Europa-League-Titel 2017.
Einer, der weiss, wie man mit United Titel gewinnt, ist Rafael da Silva. Der Brasilianer gehörte dem Erfolgsteam unter Ferguson zum Ende von dessen Amtszeit an. Mit den Red Devils holte der heute 29-Jährige drei Premier-League-Titel, zwei Ligapokalsiege und den Club-WM-Titel.
Und nun übt der Brasilianer scharfe Kritik an der Transferpolitik in der Post-Ferguson-Ära. «Sie haben ein paar Dinge falsch gemacht», so der heutige Olympique-Lyon-Spieler zu «ESPN». «Sie haben angefangen, teure Spieler zu holen und ihnen viel Geld zu bezahlen. Damit bin ich nicht einverstanden.»
«Nicht die richtigen Spieler für Manchester United»
Teure Verpflichtungen wie etwa jene von Paul Pogba hätten dem Team nicht geholfen, so Rafael. «Nur weil ein Spieler 150 Millionen Pfund kostet, heisst das nicht, dass er gut für das Team ist. Es hängt vom Charakter des Spielers ab.»
Er wünscht sich von seinem Ex-Club wieder mehr Vernunft auf dem Transfermarkt. «Du musst ein paar teure Spieler holen, aber nicht alle. Ich bin nach wie vor ein Fan, und ich weiss, sie wollen die besten Spieler. Aber überlegt doch, ob es der beste Spieler für Manchester United ist, ob er funktionieren kann.»
Neun der teuersten zehn Neuzugänge bei Manchester United stammen aus der Ära nach Sir Alex Ferguson. Paul Pogba sitzt mit rund 110 Millionen Franken an der Spitze der Liste. Gleich drei Zugänge aus der aktuellen Saison schaffen es in die Top Ten: Harry Maguire (92 Millionen), Bruno Fernandes und Aaron Wan-Bissaka (je 58 Millionen). Auf Platz neun liegt Fergusons einziger Top-Ten-Transfer Rio Ferdinand (47,5 Millionen im Jahr 2002).