Matthäus über Kritik an Franz Beckenbauer: «Hatte er nicht verdient»
Lothar Matthäus hat kein Verständnis für den Umgang mit seinem Weggefährten Franz Beckenbauer im Skandal um die Vergabe der WM 2006.
Das Wichtigste in Kürze
- Lothar Matthäus kritisiert den Umgang mit Franz Beckenbauer im Skandal um die WM 2006.
- Beckenbauer war damals Chef des Organisationskomitees und stand im Fokus der Affäre.
Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat den öffentlichen Umgang mit Franz Beckenbauer in dem Skandal um die Heim-WM 2006 kritisiert.
«Was man alles in den letzten fünf, sechs Jahren so mit ihm angestellt hat. Auch von den Medien, die mit dem Finger auf ihn gezeigt haben. Das hatte er nicht verdient». So Matthäus im TV-Sender Sky.
Franz Beckenbauer: im Fokus der Kritik
«Das sind Geschichten, die mir als Freund weh getan haben. Wie man mit ihm umgegangen ist.» Franz Beckenbauer war am siebten Januar im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Ex-Weltmeister als Spieler und als Trainer war wegen des Skandals um die WM-Vergabe öffentlich teils scharf kritisiert worden.
In der Affäre um die WM-Vergabe im Jahr 2000 war Beckenbauer eine zentrale Rolle zugewiesen worden. Bis heute gibt es ungeklärte Zahlungen um die Vergabe. Beckenbauer stand als damaliger Chef des WM-Organisationskomitees im Fokus der Kritik.
Der Ex-Nationalspieler hatte sich auch im Zuge der Ermittlungen und der jahrelangen Berichterstattung deutlicher aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Aufgeklärt ist die Affäre nicht.
Matthäus forderte: «Es sollten sich viele fragen, was in den letzten fünf, sechs Jahren falsch gelaufen ist.» Die öffentliche Kritik habe Beckenbauer getroffen, sagte der frühere Bundesliga-Profi.
Matthäus war 1990 als Spieler mit dem damaligen Teamchef Franz Beckenbauer Weltmeister geworden. «Ihm ist es nicht gut gegangen, aber er hat sein Lächeln nie verloren», sagte Matthäus.