Misslungener Handschlag führt zu Sperre von Serie-A-Schiri
Wegen eines mutmasslich verweigerten Handschlags mit seiner Assistentin wird ein Serie-A-Schiri gesperrt. Die Beteiligten sprechen von einem Missverständnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Schiedsrichter zieht die Hand vor dem Handschlag mit der Assistentin zurück.
- Das Video aus Italien sorgt für Aufregung, es ist die Rede von Sexismus.
- Die Beteiligten sprechen von einem Missverständnis, dennoch kommt es zu einer Sperre.
Das Video dauert bloss wenige Sekunden, doch es hat Konsequenzen für den italienischen Schiedsrichter Juan Luca Sacchi. Er wird vom Schiedsrichter-Verband ermahnt und für ein Spiel gesperrt.
Die Szene ereignete sich am Freitag vor dem Serie-A-Spiel zwischen Lecce und Sassuolo (1:1). Die Teams stehen in den Katakomben bereit. Sacchi kommt dazu und begrüsst Gäste-Captain Gabriel Strefezza. Dann dreht er sich um und streckt seiner Linienrichterin Francesca Di Monte die Hand hin.
Als diese die Hand ebenfalls zum Handshake hinhält, zieht Sacchi seine eigene weg. Stattdessen schüttelt er jene von Lecce-Captain Gian Marco Ferrari. Di Monte wirkt erstaunt, schüttelt den Kopf, dann geht es bereits auf den Rasen.
Das Video der Interaktion verbreitet sich im Anschluss in den sozialen Medien. Der Vorwurf von Sexismus wird laut, Schiedsrichter Sacchi sei frauenfeindlich. Der italienische Schiedsrichter-Verband dementiert das.
Schiedsrichter-Verband: «Ungewollte Geste»
«Eine sexistische Geste lässt sich ebenso wie eine persönliche Beleidigung absolut ausschliessen», teilt er der Nachrichtenagentur mit. Es sei «schlichtweg eine ungewollte und falsch interpretierte Geste» gewesen.
Für diese Darstellung spricht, dass sich Di Monte und Sacchi nach dem Spiel die Hand gegeben haben. Zudem hatte es in den Katakomben auch keinen Handschlag mit dem anderen, männlichen Linienrichter gegeben.
Assistentin Di Monte: Kein Sexismus
Sacchi selbst sagt, er habe die Hand von Di Monte gar nicht gesehen. Er habe die beiden Captains begrüssen wollen. Die Begrüssung mit der Assistentin und dem Assistenten habe bereits zuvor stattgefunden.
Und auch Di Monte widerspricht, dass es sich um Sexismus gehandelt habe. Ihr Blick sei verlegen und erstaunt gewesen, weil sie überrascht worden sei. Nach dem Spiel habe sie mit Sacchi bereits über den Vorfall gelacht.
Ungeachtet dessen, was die Beteiligten dazu sagen, wird Sacchi nun ermahnt und für ein Spiel gesperrt.