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Mit Christian Gross: Zweigleisige Planung bereitet Schalke Probleme

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Deutschland,

Schalke 04 versucht den Abstieg zu verhindern, muss aber zweigleisig planen. Trainer Christian Gross bleibt trotz allem positiv.

Gibt sich trotz bedrohlicher Lage optimistisch Schalke-Coach Christian Gross. Foto: Guido Kirchner/dpa
Gibt sich trotz bedrohlicher Lage optimistisch Schalke-Coach Christian Gross. Foto: Guido Kirchner/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Schalke versucht den vierten Bundesliga-Abstieg noch zu verhindern.
  • Trotzdem muss der Club zweigleisig planen, was nicht einfach ist.

Die bisher dürftige Punktausbeute und der schwere Rückrunden-Auftakt verheissen für den FC Schalke 04 wenig Gutes. Dennoch hoffen alle Beteiligten, den vierten Bundesliga-Abstieg noch abwenden zu können. Zweigleisige Planungen erscheinen sinnvoll, sind aber kompliziert.

Obwohl seinem im Abstiegskampf bereits abgeschlagenen Team im Spiel gegen Rekordmeister FC Bayern am Sonntag (15.30 Uhr) der nächste Rückschlag droht, verbreitet der neue Trainer des FC Schalke 04 demonstrativ Zuversicht.

Gross: «Always positive. Ich tue mich enorm schwer mit Pessimisten. Ich versuche, sie möglichst nicht in mein Umfeld zu lassen.» Der Schweizer ist guter Dinge, dieses Credo auf seine Mannschaft übertragen zu haben: «Sie glaubt an das Ziel. Wir wissen alle, wie schwierig das ist, aber sie glaubt daran.»

Dabei scheint die Lage des Tabellenletzten, der noch 2019 in der Champions League spielte, eigentlich aussichtslos. Nie zuvor in der langen Ligahistorie hielt ein Team mit nur sieben Punkten nach der Hinrunde am Ende noch die Klasse. Das deprimierende 1:2 im Kellerduell mit dem 1. FC Köln vergrösserte den Abstand zu einem Nicht-Abstiegsplatz auf üppige zehn Zähler.

Zudem tritt der Revierclub in den kommenden sechs Partien gleich fünfmal gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel an. Dass es im Hinspiel beim FC Bayern eine 0:8-Schlappe gab und die vergangenen neun Partien gegen die Münchner mit insgesamt 2:30 Toren allesamt verloren gingen, kann Gross nicht schrecken. «Im Fussball hat man immer eine Möglichkeit. Es ist ein neues Spiel, eine neue Dramaturgie.» Auf die Frage, ob seinem Team diesmal sogar eine zweistellige Klatsche droht, reagierte der 66-Jährige mit Unverständnis: «Was soll ich darauf antworten?»

Ähnlich wie Gross hat auch die Clubführung die Hoffnung auf ein wundersames Happy End noch nicht aufgegeben. Trotz finanzieller Nöte arbeitet sie weiter an einer Verstärkung des Kaders. Nach der Rückkehr von Klaas-Jan Huntelaar und Sead Kolasinac ist der Revierclub an einer Ausleihe des brasilianischen Rechtsverteidigers William vom VfL Wolfsburg interessiert. «Die Schalker haben angefragt», bestätigte VfL-Manager Jörg Schmadtke dem Internet-Portal «Sportbuzzer».

Gleichzeitig tut der Traditionsclub gut daran, zweigleisig zu planen. Beim Erstellen eines Konzepts für die 2. Liga drohen jedoch reichlich Komplikationen. Schliesslich ist sowohl die Zukunft von Trainer Gross als auch die von Sportvorstand Jochen Schneider offen. Der Vertrag des Trainers endet am 30. Juni. Schneider hatte bereits vor Wochen seine Zukunft an den Klassenverbleib geknüpft. Dass die Schalker zudem einen Sportdirektor suchen, der die Kaderplanung vorantreiben könnte, passt ins Bild eines wankenden Clubs.

Weil im Abstiegsfall empfindliche Einbrüche sowohl bei den TV-Geldern als auch den Sponsoreneinnahmen drohen, wäre Schalke auf Transfererlöse angewiesen. Ein Verlust von vielen Leistungsträgern würde jedoch die sportliche Konkurrenzfähigkeit senken.

Nach Einschätzung von Finanzchefin Christina Rühl-Hamers könnte der mit über 200 Millionen Euro verschuldete einstige Branchenriese einen Abstieg zwar verkraften, wäre aber bei einem längeren Verbleib im Unterhaus zu umfangreichen Umbauarbeiten gezwungen. «Wenn es um eine Saison in der 2. Liga geht, bin ich überzeugt, dass Schalke 04 das hinbekäme, ohne allzu viel an Konzepten und Strukturen verändern zu müssen. Natürlich müsste man sich irgendwann auch mit der Frage auseinandersetzen, was wäre, wenn der direkte Wiederaufstieg nicht gelänge», sagte Rühl-Hamers dem «Kicker».

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