Nachfolger von Lucien Favre: Terzic habe «halbtoten» BVB übernommen
Beim BVB muss Edin Terzic kommende Saison trotz Pokal-Sieg wieder ins zweite Glied rücken. Sein Trainer-Vorgänger Lucien Favre kassiert einen fiesen Seitenhieb.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit 4:1 gewinnt der BVB im Pokal-Final gegen RB Leipzig.
- Viel Lob erhält Interims-Trainer Terzic – Ex-Coach Favre wird von Boss Watzke kritisiert.
Ein versöhnliches Ende einer durchwachsenen Saison: Borussia Dortmund holt sich in Berlin mit einer überzeugenden Leistung den DFB-Pokal-Sieg. Und auch die Champions League ist zwei Runden vor Schluss in Griffnähe.
Grossen Anteil am Erfolg habe Interimstrainer Edin Terzic, der im Dezember den entlassenen Lucien Favre ersetzt hat. Mit einem Seitenhieb gegen den Schweizer erklärte Hans-Joachim Watzke: «Er hat eine Mannschaft übernommen, die halbtot war.» Terzic habe sie wieder zum Leben erweckt, sagte der BVB-Geschäftsführer im Interview mit der ARD.
Rein rechnerisch ist Terzic gar nicht so viel besser als Favre. Er kommt in der Bundesliga auf 1,86 Punkte pro Spiel, der Schweizer in dieser Saison auf 1,73. Hätte der BVB diesen Schnitt beibehalten, läge er momentan einen Rang weiter hinten, zwei Punkte hinter den Champions-League-Rängen.
Terzic: Wieder Assistent oder weiterziehen?
Ab nächster Saison wird der hochgelobte Terzic aber nicht mehr Haupttrainer der Dortmunder sein. Marco Rose, aktuell bei Gladbach an der Seitenlinie, wird diese Job übernehmen. Terzic wird wieder zum Assistenten «degradiert».
Terzic habe bezüglich seiner Zukunft «den Schlüssel in der Hand», betonte Watzke. «Wenn Edin was anderes machen will, dann reden wir mit ihm.» Zuletzt war spekuliert worden, ob Terzic eher bei einem anderen Club als Cheftrainer anheuert.
«Ich glaube schon, dass er am allerliebsten beim BVB bleiben möchte», sagte Watzke bei Sky. «Er hat vor ein paar Wochen seinen Vertrag langfristig verlängert, mit der klaren Erkenntnis, wie es weitergeht. Er ist ein Dortmunder Junge, der spürt den Verein, der atmet den Verein.»
Terzic selbst hielt sich am Abend in Berlin bedeckt. «Wir als Trainerteam, alle die mitgearbeitet haben, dass wir in die Spur kommen, haben es verdient, diesen Abend zu geniessen.» So der 38-Jährige in der ARD.
«Ich bitte euch: Das ist ein Tagesgeschäft», fuhr er fort. «Wir bekommen ständig auf die Fresse, wenn es nicht läuft. Jetzt gönnt uns doch einfach den Abend, um das zu geniessen.»
Lucien Favre: Zurück in die Ligue 1?
Um Lucien Favre ranken sich ebenfalls Gerüchte. So soll OSC Lille am Schweizer Trainer Interesse haben. Trotz der guten Ausgangslage im Meisterrennen in der Ligue 1 soll Trainer Christophe Galtier im Sommer weiterziehen wollen. Favre kennt die französische Liga bereits von seiner Zeit bei OGC Nizza.