Premier League: Die Stadien in Englands höchster Fussball-Liga
Die Premier League hat weltweit am meisten Zuschauer. Doch längst nicht alle vertretenen Klubs verfügen über grosse Fussballstadien.
Das Wichtigste in Kürze
- Keine andere Fussball-Liga hat solch hohe Zuschauerzahlen wie die Premier League.
- Die Stadien der 20 Vereine könnten unterschiedlicher kaum sein.
In der Premier League kicken einige der besten Fussballer der Welt. Doch nicht nur was auf dem Platz gezeigt wird, fasziniert – auch die Stadien sind eindrücklich. Jedoch gibt es bei den Heimstätten der Klubs grosse Unterschiede.
Old Trafford – Manchester United
Manchester United trägt die Heimspiele im Old Trafford aus, das 1910 eröffnet und laufend renoviert wurde. Das «Theatre of Dreams» ist mit seinen 75'653 Plätzen das zweitgrösste Stadion in England. In der Premier League spielt kein anderes Team vor einer grösseren Kulisse.
Seit 2013 zählt das Stadion zum «Asset of Community Value». Bedeutet: Will Manchester United das Stadion verkaufen, hätten Interessenten aus Trafford den Vortritt.
Etihad Stadium – Manchester City
Das Etihad Stadium ist die Heimat von Manchester City in der Premier League. Ursprünglich hiess das Stadion City of Manchester Stadium. Bei UEFA-Wettbewerben wird der Name auch heute noch verwendet.
Die Heimat der «Citizens» fasst 55'017 Fussballfans. Der Verein plant seit 2020, die Nordtribüne auszubauen. Wegen der Pandemie sind diese Pläne für unbestimmte Zeit vom Tisch.
Anfield Road – Liverpool
An der Anfield Road liegt die Heimstätte des FC Liverpool — das Anfield. 54'074 Fussball-Begeisterte finden Platz. Der letzte Ausbau des Stadions geschah von Anfang 2015 bis Mitte 2016. Die berühmte Fantribüne heisst The Kop» und liegt an der Walton Breck Road.
Der Zuschauerrekord wurde 1952 in der 4. Runde des FA Cups aufgestellt, als 61'905 Fans ins Stadion strömten, um die Partie gegen Wolverhampton zu verfolgen. In der Premier League sind die meisten Spiele der «Reds» restlos ausverkauft.
Goodison Park – FC Everton
Nur einige hundert Meter weiter ist der FC Everton zu Hause. Der Goodison Park bietet Platz für 39'572 Fans. «The Grand Old Lady» wurde 1892 erbaut und zählt zu den ältesten Stadien der Welt. Die Heimat der «Toffees» war ausserdem das erste britische Stadion mit Doppeldecker-Tribünen auf allen vier Seiten.
Der Verein aus der Premier League plant zurzeit ein neues Stadion zu bauen. 2025 will der FC Everton umziehen. Denn der Goodison Park liegt in einem dicht besiedelten Wohnquartier, was einen Ausbau schier unmöglich macht.
Tottenham Hotspur Stadium – Tottenham Hotspur
2019 bezieht Tottenham Hotspur das Tottenham Hotspur Stadium. Es wurde teilweise auf dem Grund der alten Heimat der «Spurs» der White Hard Lane erbaut. Der Neubau hat 62'850 Plätze und kostete rund eine Milliarde Pfund.
Im hochmodernen Stadion finden nicht nur Spiele der Premier League, sondern auch der NFLstatt. Dazu ist unter dem Rasen der Fussballer ein Kunstrasen-Feld für die Footballer versteckt.
Emirates Stadium – FC Arsenal
In Holloway im Norden Londons steht das Emirates Stadium des FC Arsenal. Mit 60'260 Plätzen ist es das zweitgrösste Stadion der Premier League — hinter dem Old Trafford.
Die Fluggesellschaft Emirates unterstützte mit rund 150 Millionen Pfund den Bau der Fussball-Arena. Damit sicherte sie sich für 15 Jahre die Namensrechte. Im Volksmund wird die Spielstätte der «Gunners» oft auch Ashburton Grove genannt.
Stamford Bridge – FC Chelsea
1905 bezog der FC Chelsea die Stamford Bridge. Das Stadion der «Blues» liegt im Londoner Stadtteil Fulham. Die Heimspiele in der Premier League können 40'853 Personen vor Ort verfolgen. Die 1974 fertiggestellte Osttribüne war die erste dreistöckige Stadiontribüne Englands.
King Power Stadium – Leicester City
Leicester City ist seit 2002 im King Power Stadium zu Hause, die Kapazität beläuft sich auf 32'312 Plätze. Es ist nach dem thailändischen Sponsor King Power International Co. Ltd. benannt.
Bereits zuvor hatte die Heimat der «Foxes» den Namen eines Sponsors — es wurde nach dem Lebensmittelhersteller Walkers benannt.
Falmer Stadium – Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion spielt seine Heimspiele der Premier League im Falmer Stadium. Falmer ist eine Ortschaft, die rund zehn Kilometer ausserhalb von Brighton liegt.
Zurzeit ist American Express der Namenssponsor des Stadions, wonach die offizielle Bezeichnung für die Spielstätte American Express Community Stadium ist. Bei voller Auslastung fiebern bei den Spielen 30'750 «Seagulls»-Fans mit.
Molineaux Stadium – Wolverhampton Wanderers
Bereits seit 1889 tragen die Wolverhampton Wanderers ihre Heimspiele im Molineux Stadium aus. Mittlerweile hat das Stadion ein Fassungsvermögen von 31'700 Plätzen. Es liegt nur wenige hundert Meter von Wolverhamptons Stadtzentrum entfernt.
City Ground – Nottingham Forest
Seit 1898 spielt Nottingham seine Heimspiele im City Ground. Direkt am Fluss Trent gelegen, steht die Spielstätte, die Platz für 30'445 Fans bietet. An der EM 1996 diente das Stadion als Austragungsort.
Seit 2019 gibt es Ausbaupläne für den City Ground. Nach der Bauphase soll das Stadion knapp 40'000 Plätze haben. Somit wäre es die grösste Arena der East Midlands.
Brentford Community Stadium – FC Brentford
Rechtzeitig zum Aufstieg in die Premier League erhielt der FC Brentford auf die Saison 20/21 ein neues Stadion. Das Brentford Community Stadium liegt im Westen der englischen Hauptstadt und fasst 17'250 Plätze.
Neben der Heimspiele der «Bees» finden im Neubau auch Rugby-Spiele statt. Während der Rugby-WM der Frauen 2022 soll das Stadion ein Austragungsort sein.
Craven Cottage – FC Fulham
Das Craven Cottage befindet sich im Umbau. Der FC Fulham erneuert und baut seine Heimstätte aus. Nach dem Ausbau soll es 29'600 Plätze bieten. Zu Beginn der neuen Spielzeit soll ein Teil der neuen Tribüne geöffnet werden.
Bereits seit 1896 ist das Craven Cottage das Zuhause der Fussballer von Fulham. Es steht im Londoner Stadtbezirk Hammersmith and Fulham.
St. James Park – Newcastle United
Hoch oben im Norden der Insel ist Newcastle United heimisch. Das Stadion der «Magpies» trägt den Namen St. James Park.
Es fasst 52'405 Zuschauer. Die einzigartige Architektur der Anlage sticht heraus. Immer wieder wird darin auch Rugby gespielt.
Villa Park – Aston Villa
In der Stadt Birmingham ist Aston Villa im Villa Park zuhause. Das im April 1897 erbaute Stadion bietet Platz 42'785 Zuschauer. Es ist schon seit einigen Jahren ein Ausbau geplant, der die Kapazität auf 50'000 erhöhen soll.
Der Zuschauerrekord wurde im Viertelfinal des FA Cups im Jahr 1946 erreicht. Damals fanden sich 76'588 Fans im Stadion ein. Während der WM 1966 in England fanden im Villa Park der ausgetragen, bei der EM 1996 waren es deren vier.
Olympiastadion – West Ham United
Das im Londoner Stadtteil Stratford gelegene Olympiastadion wurde 2012 fertiggestellt und kostete umgerechnet rund 600 Millionen Franken. In ihm fanden 2012 die Eröffnungs- und Abschlussfeier sowie Leichtathletik-Wettbewerbe der Olympischen Spiele statt.
Zwischen 2013 und 2016 wurde es für rund 400 Millionen Franken renoviert. Dabei wurde die Anzahl Sitzplätze von 80'000 auf 60'000 gesenkt. Das offizielle Eröffnungsspiel von West Ham fand im August 2016 gegen Juventus Turin (2:3) statt. Heute werden Spiele der Premier League dort ausgetragen.
Selhurst Park Stadium – Crystal Palace
Seit fast 100 Jahren ist der Selhurst Park in South Norwood (London) die Heimat von Crystal Palace. Das im August 1924 eröffnete Stadion fast heute gut 26'000 Zuschauer. In der Vergangenheit wurde die Spielstätte an Charlton Ahtletic (1986 – 1991) und den FC Wimbledon (1991 – 2003) untervermietet.
Vor über vier Jahren präsentierte der Klub-Vorsitzende Steve Parish Umbaupläne für den Selhurst Park. Für ungefähr 100 Millionen Franken soll das Fassungsvermögen auf 34'000 Fans erhöht werden. Der Rekord von 51'482 Zuschauern wurde übrigens im Mai 1979 beim Spiel zwischen Crystal Palace und dem FC Burnley aufgestellt.
Elland Road – Leeds United
Im südlichen Teil Beeston der Stadt Leeds befindet sich die Elland Road. Nach der Erbauung 1897 wurde das Stadion vom Holbeck Rugby Club genutzt. Seit dem Jahr 1904 trägt Leeds United (damals noch Leeds City) seine Heimspiele dort aus.
Nach etlichen Renovationen und Erweiterungen haben heute 37'890 Zuschauer Platz. Die Spielstätte setzt sich aus dem East Stand, dem John Charles Stand, dem Revie Stand und dem South Stand zusammen. Die Elland Road war 1996 auch Gastgeber von Spielen der Fussball-EM.
St. Mary’s Stadium – FC Southampton
Zu den etwas neueren Stadien in England zählt das St. Mary's Stadium, das seit 2001 den FC Southampton beheimatet. In der für rund 45 Millionen Franken erbauten Spielstätte können 32'505 Fans die Fussball-Spiele der «Saints» verfolgen.
Nach dem Umzug von «The Dell», in dem Southampton zwischen 1898 und 2001 spielte, wurde es «The Friends Provided St. Mary’s Stadium» genannt. Den Anhängern des Klubs missfiel es allerdings, das Stadion nach den Sponsoren zu benennen.
Vitality Stadium – AFC Bournemouth
Das Vitality Stadium ist die Heimat des AFC Bournemouth. Im Sprachgebrauch wird jedoch oft auf den Namen Dean Court zurückgegriffen. Es wurde 1910 fertiggestellt und ist seither der Austragungsort für die Heimspiele von Bournemouth.
Die «Cherries» planen einen Neubau, für den ihn aktuell noch das Geld fehlt. Mit 11'464 Plätzen verfügt der Verein von der Südküste über das kleinste Stadion der Premier League.