Schiedsrichter-Durchsagen - Brych: «Psychologisch ein Thema»
Seit dem Wochenende läuft das Pilotprojekt von Schiedsrichter-Durchsagen im Stadion bei VAR-Einsatz. Deutschlands erfahrenster Schiedsrichter zieht Bilanz.
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Das Wichtigste in Kürze
- In der Bundesliga wurde an diesem Wochenende ein Pilotprojekt lanciert.
- Schiedsrichter müssen die VAR-Entscheide den Zuschauern per Durchsage mitteilen.
- So verstehen die Leute im Stadion, was geprüft wurde.
Neu werden in der Bundesliga die VAR-Entscheide von den Schiedsrichtern per Durchsage den Leuten im Stadion erklärt. Bundesliga-Rekordschiedsrichter Felix Brych hat auf den grösseren Stress der Referees hingewiesen.
«Man muss sich auch in unsere Situation versetzen. Wir haben erst einen Fehler gemacht, den wir dann vor den Augen der Öffentlichkeit korrigieren. Dann müssen wir auch noch erklären, was wir falsch gemacht haben. Das ist auch psychologisch für uns ein Thema», sagte Brych in der BR-Sendung «Blickpunkt Sport».

Am Wochenende hat der Testlauf bis zum Saisonende in ausgewählten Stadien begonnen. Beim Eingreifen des Videoschiedsrichters anschliessend Durchsagen der Unparteiischen zu machen.
Die Deutsche Fussball Liga (DFL) hatte das Projekt ins Leben gerufen, um mehr Transparenz für die Zuschauer zu schaffen. Beim Spiel zwischen Meister Bayer Leverkusen und der TSG 1899 Hoffenheim (3:1) kam am Sonntag die Neuerung erstmals zum Einsatz.
«Über Mehrwert reden»
«Wir müssen das jetzt einfach mal checken. Wir haben eine Testphase bis zum Ende der Saison. Dann hoffe ich, dass sich alle ehrlich zusammensetzen und über den Mehrwert auch ganz offen reden», sagte Brych.
Er ist mit über 350 Bundesliga-Spielen der Rekordhalter. Der 49-Jährige merkte an, dass auch mit längeren Nachspielzeiten zu rechnen sei.
Insgesamt sei es schon anspruchsvoller, ergänzte Brych: «Noch ein weiterer Button, ein weiteres Kabel, noch ein weiterer Techniker während der Konzentrationsphase. Wir müssen das alles unter einen Hut bekommen.» In Leverkusen habe es gut funktioniert. Seine Bedenken seien «ein bisschen weggewischt worden».