Bundesliga – Ärger nach Werder-Sieg: «Schiri war arrogant!»

Deutschland, 01.02.2025 - 08:11

90 Minuten lang bleibt alles fairin der Bundesliga. Doch in einer turbulenten Nachspielzeit läuft das Spiel zwischen Bremen und Mainz auf einmal aus dem Ruder.

Das Wichtigste in Kürze

Werder bezwingt Mainz zuhause mit 1:0.
In der Schlussphase sehen zwei Bremer Spieler und Trainer Ole Werner Rot.
Dafür hagelt es Kritik an Schiedsrichter Pedersen – der äussert sich dazu.

Drei Platzverweise, ein Arroganz-Vorwurf und eine wortgewaltige Entschuldigung: So wild wie in der Schlussphase zwischen Werder und Mainz ging es in dieser Bundesliga-Saison bislang nur selten zu.

«Es ist unter dem Strich eine Sechs minus. Und darf mir nicht passieren», sagte Werders Trainer Ole Werner über seine Rote Karte kurz nach dem Spielende. Der Bremer Coach hatte es mit seiner Kritik an Schiedsrichter Martin Petersen übertrieben.

Doch was war genau passiert? 90 Minuten lang war es ein rasantes, chancenreiches, aber vor allem faires Spiel. In dem Werder mit 1:0 führte und am Ende auch mit zwei Spielern weniger noch gewann.

In der Nachspielzeit aber liefen die Dinge aus dem Ruder. Oder wie Bremens Belgier Senne Lynen hinterher sagte: «Es ist zu schnell eskaliert.»

Zweimal Gelb-Rot, einmal Rot für Werder in der Bundesliga

In der dritten Minute der Nachspielzeit zeigte Petersen Werder-Verteidiger Niklas Stark wegen Zeitspiels die Gelb-Rote Karte. Daraufhin wollte Kapitän Marco Friedl eine Erklärung dafür. Er ging zum Schiedsrichter, fasste dem auch auf den Rücken – und sah ebenfalls Gelb-Rot (90+4).

«Da ging es um die Art und Weise. Der Spieler Friedl läuft mir hinterher, tatscht mir mehrfach auf den Rücken. Das fand ich schon unangemessen», sagte der Unparteiische später bei DAZN.

«Irgendwann ist auch beim Kapitän das Mass erreicht, was nicht mehr erträglich ist und was nicht mehr geht.»

Dass Werder den Vorsprung danach mit neun Spielern über die Zeit rettet, änderte nichts an der grossen Wut im Weserstadion. Die Bremer Fans beschimpfen Petersen lautstark als «Schieber». Auch Trainer Werner geht nach dem Schlusspfiff zum Schiedsrichter, sagt etwas – und bekommt dafür die Rote Karte.

«Das, was ich gesagt habe, ist zwar nicht wahnsinnig böse. Aber es ist trotzdem zu Recht eine Rote Karte», erklärte der Werder-Coach hinterher.

«Deshalb kann ich mich da nur entschuldigen – in erster Linie natürlich beim Schiri. Aber auch bei meiner Mannschaft und meinem Team. Weil es sich nicht gehört und weil ich in der Situation meiner Rolle nicht gerecht werde.»

Der 39 Jahre alte Petersen, im Hauptberuf Immobilien-Kaufmann aus Stuttgart, nahm diese Entschuldigung an: «Er ist nach dem Spiel in die Kabine gekommen. Deshalb ist das Thema für mich erledigt.». Und damit hätte die ganze Sache auch ausgestanden sein können.

Doch für Werders Siegtorschützen Leonardo Bittencourt (15. Minute) war am Ende weniger bedeutend, was der Schiedsrichter entschieden. Sondern wie er sich dabei verhalten hatte.

Bittencourts schwerer Vorwurf an Schiri Pedersen

«Da wird eine Arroganz an den Tag gelegt. Hut ab», sagte der Mittelfeldspieler. «Wenn das der Weg ist, den sie gehen wollen, dann müssen sie sich selbst hinterfragen. Ich habe da keinen Spass dran, weil ich glaube: Das ist nicht der richtige Weg.»

Bittencourt weiter: «Wir sind keine Mannschaft, die viel lamentiert. Mit uns kann man sich vernünftig unterhalten. Da habe ich echt schon andere Mitspieler und Gegenspieler erlebt.»

Sowohl Starks als auch Friedls Verhalten mit einem Platzverweis zu ahnden, hielt Bittencourt für völlig übertrieben. «Die Art und Weise vom Auftritt ist noch viel schlimmer als eine Fehlentscheidung. Fehlentscheidungen passieren, wir sind alle Menschen. Aber die Art und Weise auf dem Platz, das ist das, wo ich sage: uncool», meinte Bittencourt über den Schiedsrichter.

1. Bundesliga - Bundesliga (01.02.2025)		Sp	S	N	U	Tore	Pkt
1.	Bayern München	19	15	1	3	58:16	48
2.	Bayer Leverkusen	19	12	1	6	46:26	42
3.	Eintracht Frankfurt	19	11	4	4	44:26	37
4.	VfB Stuttgart	19	9	5	5	36:28	32
5.	RB Leipzig	19	9	5	5	34:29	32
6.	FSV Mainz 05	20	9	7	4	33:24	31
7.	Werder Bremen	20	8	6	6	34:36	30
8.	VfL Wolfsburg	19	8	7	4	42:34	28
9.	Borussia Mönchengladbach	19	8	8	3	30:29	27
10.	SC Freiburg	19	8	8	3	26:36	27
11.	Borussia Dortmund	19	7	7	5	34:33	26
12.	FC Augsburg	19	7	8	4	23:34	25
13.	St. Pauli	19	6	11	2	17:21	20
14.	Union Berlin	19	5	9	5	16:27	20
15.	1899 Hoffenheim	19	4	9	6	25:37	18
16.	FC Heidenheim	19	4	13	2	24:40	14
17.	Holstein Kiel	19	3	13	3	28:48	12
18.	VfL Bochum	19	2	13	4	17:43	10

1. Bundesliga - Bundesliga (01.02.2025)		Sp	Pkt
1.	Bayern München	19	48
2.	Bayer Leverkusen	19	42
3.	Eintracht Frankfurt	19	37
4.	VfB Stuttgart	19	32
5.	RB Leipzig	19	32
6.	FSV Mainz 05	20	31
7.	Werder Bremen	20	30
8.	VfL Wolfsburg	19	28
9.	Borussia Mönchengladbach	19	27
10.	SC Freiburg	19	27
11.	Borussia Dortmund	19	26
12.	FC Augsburg	19	25
13.	St. Pauli	19	20
14.	Union Berlin	19	20
15.	1899 Hoffenheim	19	18
16.	FC Heidenheim	19	14
17.	Holstein Kiel	19	12
18.	VfL Bochum	19	10