Schiri-Boss Collina will die Nachspielzeit bei klaren Spielen kürzen
Das Thema Nachspielzeit wirft immer wieder Fragen auf. Nun hat Fifa-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina eine Regel für einseitige Partien vorgeschlagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Pierluigi Collina und weitere Fifa-Verantwortliche machen sich zur Nachspielzeit Gedanken.
- Der Schiri-Boss will nun eine einheitliche Regel einführen.
- Bei Spielen mit einer gewissen Tordifferenz sollen zusätzliche Minuten wegfallen.
Wie lange soll im Fussball nachgespielt werden? In einer Telefonkonferenz am Donnerstag besprachen sich Schiedsrichterchef Pierluigi Collina und andere Fifa-Verantwortliche zu diesem Thema.
Dabei ging es unter anderem um das Spiel vom vergangenen Wochenende zwischen Liverpool und Manchester United. Dabei gingen die «Red Devils» mit Trainer Erik ten Hag in Liverpool mit 0:7 unter.
Sechs Tore und zehn Wechsel in der zweiten Halbzeit
Collina findet, dass der Schiedsrichter der Partie, Andy Madley, Gnade vor Recht walten lassen hätte. Er habe Mitleid mit Erik ten Hag gezeigt und deswegen die Nachspielzeit auf drei Minuten verkürzt.
Sechs der sieben Tore fielen in der zweiten Halbzeit und zehn Einwechslungen kommen noch dazu. Normalerweise gibt das eine Nachspielzeit von mindestens fünf Minuten. Am gleichen Wochenende kam es in der Premier League zu mehreren Partien, welche die 100-Minuten-Marke überschritten hatten.
Schiri-Boss schlägt radikale Idee vor
Collina hat nun eine radikale Idee vorgeschlagen. Die Fifa solle künftig die Abschaffung der Nachspielzeit in Betracht ziehen, wenn eine Mannschaft einen gewissen Tor-Vorsprung hat. Aufgrund der Fairness solle jedes Spiel gleich gehandhabt werden.
Diese Änderung sei nun heftig angefochten worden. Denn Ende Saison kann das Torverhältnis einen entscheidenden Einfluss auf die Tabelle haben. Mit dieser Regel würde den Teams gewissermassen die Chance genommen werden, ihre Tordifferenz zu verbessern.
Zudem herrscht ein Konflikt mit dem Ansatz, die Nachspielzeit zu verlängern, um Zeitspiel zu verhindern. Das habe laut dem 63-jährigen Italiener bei der WM in Katar gut funktioniert. Die Spieler hätten gemerkt, dass das Schinden der Zeit keinen Erfolg habe.