WM 2022: Darum müssen Fans in Katar mit Mega-Nachspielzeit rechnen
Die Spiele an der WM 2022 dauern viel länger als üblich. Gestern fallen Tore in der 14. und in der 9. Nachspielzeit-Minute. Fifa-Schiri-Boss Collina erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Tor von Irans Taremi (90.+13) war das späteste Tor einer WM in regulärer Spielzeit.
- Die Fifa will die Nachspielzeiten in Katar «sorgfältig kalkulieren».
Gleich acht Tore fielen beim 6:2 der Engländer zum WM-Auftakt gegen den Iran. Das letzte von ihnen in der 13. Minute der Nachspielzeit.
Tatsächlich wurde beim zweiten Spiel der WM 2022 eine Nachspielzeit von offiziell 24 Minuten angezeigt. 14 nach der ersten, zehn nach der zweiten, wobei letztere dann nochmals überzogen wurde.
Das Tor von Irans Mehdi Taremi (90'+13') war das späteste Tor einer Weltmeisterschaft in regulärer Spielzeit. Das Tor vom niederländischen Davy Klaassen (90'+9') nur eine Begegnung später, war demnach der zweitspäteste Treffer.
Liebe Fussball-Fans: Darauf müsst ihr euch an der WM 2022 einstellen
Auf lange Nachspielzeiten sollten sich Fans bei diesem Turnier grundsätzlich einstellen. Das kündete Schiedsrichterchef Pierluigi Collina vom Fussball-Weltverband Fifa bereits vor dem Turnier an.
«Wir werden die Nachspielzeit sehr sorgfältig kalkulieren. Und versuchen, die Zeit auszugleichen, die durch Zwischenfälle verloren geht», sagte Collina. «Wir wollen nicht, dass es in einer Halbzeit nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel.»
Jubel, Wechsel, Verletzungen, Platzverweise nachholen
So solle die Zeit, die durch Torjubel, Auswechslungen, Verletzungen oder Platzverweise verloren gehe, in jedem Fall nachgespielt werden. «Sieben, acht, neun Minuten Nachspielzeit», seien in einem normalen Spiel an der WM 2022 durchaus zu erwarten.
In der Partie zwischen England und Iran wurde diese grobe Massgabe nun sogar gleich nach beiden Halbzeiten überboten. Allerdings auch wegen des sehr ereignisreichen Spiels.
Zu den insgesamt acht Toren kamen unter anderem noch eine längere Behandlungspause für den verletzten iranischen Nationaltorhüter Ali Beiranvand. Und eine Entscheidung durch den Videobeweis, bei der sich Referee Raphael Claus eine Szene selbst noch einmal ansah.