Serie A: Empörung nach antisemitischen Vorfällen bei Römer Derby
In der Serie A gibt es Empörung über das Verhalten und Auftreten der Fans von Lazio Rom, die mit rassistischen und antisemitischen Ausfällen negativ auffielen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fans von Lazio Rom sorgen in der Serie A für einen Eklat.
- Bei Römer Derby stimmen sie judenfeindliche Gesänge an.
- Sportminister Andrea Abodi verurteilt die Vorfälle scharf.
Einige Fussball-Anhänger des Tabellenzweiten der Serie A hatten während des 1:0-Sieges gegen den AS Rom auf den Rängen verleumderische und zum Teil judenfeindliche Gesänge angestimmt, wie diverse Medien berichteten.
Rassismus im Stadion
Ruth Dureghello, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Roms, verurteilte dies bei Twitter. Sie veröffentlichte das Foto eines Fans aus dem Stadion, dessen Trikot mit dem Namen «Hitlerson» und der Nummer 88 beflockt war.
Una curva intera che canta cori antisemiti, un “tifoso” in tribuna con la maglia Hitlerson e il numero 88 e noi, come sempre, gli unici a indignarci e a protestare. Possibile che tutti continuino a far finta di nulla? pic.twitter.com/AL3EGejYUf
— Ruth Dureghello (@dureghello) March 20, 2023
Die 88 ist eine Chiffre in Neonazi-Kreisen und symbolisiert die Buchstaben HH. «Ist es möglich, dass alle so tun, als sei nichts passiert?», fragte Dureghello.
Zwei Tage nach der Partie teilte Lazio mit, dass der Verein «jegliche diskriminierende, rassistische oder antisemitischen Kundgebungen oder Aktionen» verurteile und sich distanziere. Nur ein kleiner Teil der Fans sei betroffen.
Serie A: Sportminister bezeichnet Vorfälle als «inakzeptabel»
Wie der Verein schrieb, verbreiten einige wenige «einen gefährlichen Keim» im Stadion und andere wiederholten deren Verhalten, ohne Sinn und Tragweite zu verstehen. Lazio habe bereits Schritte ergriffen, um die Verantwortlichen zu identifizieren. Sowie ihnen künftig den Zugang zum Stadion zu untersagen und rechtliche Schritte einzuleiten.
Sportminister Andrea Abodi nannte die Vorfälle «inakzeptabel». Er hoffe, die Täter mittels Überwachungskameras zu finden und forderte eine bessere Technologie in den Stadien zur Verfolgung der Täter. Innenminister Matteo Piantedosi lud für 30. März seinen Kollegen Abodi, Spitzenfunktionäre aus dem Fussball und Vertreter der jüdischen Gemeinden ein, um über das Problem des Rassismus und Antisemitismus zu sprechen.
In Italien sorgen Fussball-Anhänger oft für rassistische Eklats. In den Stadien kommt es immer wieder zu Verleumdungen und rassistischen Beschimpfungen, meist gegen schwarze Spieler. Besonders die Fans von Lazio sind in der Serie A oft in derartige Vorfälle verwickelt.