Spanischer Premier erhöht Druck auf Verbands-Boss Rubiales
Der spanische Premierminister Pedro Sanchez fordert eine Erklärung sowie den Rücktritt von Luis Rubiales nach dessen Kuss nach dem WM-Finale der Frauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Luis Rubiales geriet nach einem ungebetenen Kuss ins Kreuzfeuer der Medien.
- Der spanische Ministerpräsident, Pedro Sanchez, kritisierte Rubiales' Aktion scharf.
- Sogar ein möglicher Rücktritt von Verbandspräsident Rubiales wird diskutiert.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez fordert von Luis Rubiales eine Erklärung für seinen ungebetenen Kuss auf den Mund einer Spielerin. Laut seiner Aussage war die bisher getätigte Entschuldigung schlicht und ergreifend «nicht genug».
Die Kontroverse überschattete Spaniens 1:0-Sieg gegen England in Australien. Dabei erfuhr Rubiales anschliessend wegen seines Verhaltens gegenüber Jenni Hermoso heftige Kritik. Sie gab später zu, den Kuss «nicht genossen» zu haben. Sehr schnell wurde von verschiedenen Seiten der Rücktritt Rubiales' gefordert.
Spaniens Premier erhöht den Druck auf Rubiales
Er war Teil der Empfangsreihe von Würdenträgern bei der Pokalübergabe und stand neben Spaniens Königin Letizia und FIFA-Präsident Gianni Infantino. Jeder der Spielerinnen bekam dann einen Handschlag und wurde auf die Wange geküsst. Doch Jenni Hermoso bekam einen saftigen Kuss direkt auf die Lippen.
Zunächst schien Rubiales sein Verhalten verteidigen zu wollen. Später gab er jedoch zu, einen Fehler gemacht zu haben. Sanchez ist der Meinung, dass die Entschuldigung «nicht angemessen» war und hat Rubiales gebeten, sein umstrittenes Verhalten zu erklären.
«Die Spielerinnen haben alles getan, um zu gewinnen, aber es stimmt, dass es einige inakzeptable Verhaltensweisen gab. In Spanien ist noch ein weiter Weg in Bezug auf Gleichheit, Respekt und Gleichstellung zurückzulegen. Entschuldigungen sind nicht genug und nicht angemessen», so Sanchez. «Herr Rubiales muss weitere Schritte unternehmen, um zu klären, was wir gesehen haben.»
Scharfe Kritik nach WM-Final-Kuss
Der Verbandspräsident wurde seitdem von der amtierenden Gleichstellungsministerin Spaniens, Irene Montero, beschuldigt, «sexuelle Gewalt» begangen zu haben. Dabei betonte Montero die besondere Bedeutung der Zustimmung einer Frau.
«Es gibt etwas, das ich bedauere. Es handelt sich um etwas, das zwischen einer Spielerin und mir passiert ist, mit der ich eine grossartige Beziehung pflege. Genauso wie mit anderen Spielerinnen. Ich habe zweifellos einen Fehler gemacht und muss das zugeben», wird der 45-Jährige in seiner öffentlichen Entschuldigung zitiert.