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Streit zwischen Eurosport und DFL gefährdet TV-Übertragung

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Deutschland,

Der Bundesliga droht ein TV-Blackout am ersten Spieltag des Re-Starts. Für die Partie Bremen gegen Leverkusen gibt es keinen Sender. Löst sich das Problem wenige Stunden vor Anpfiff?

Die TV-Übertragung des Spiels Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen ist noch nicht gesichert. Foto: Patrick Seeger/dpa
Die TV-Übertragung des Spiels Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen ist noch nicht gesichert. Foto: Patrick Seeger/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Situation spitzt sich zu.

Nur zwei Tage vor der letzten Begegnung des Re-Start-Spieltages droht der Fussball-Bundesliga ein TV-Blackout.

Die Live-Übertragung der Partie Werder Bremen gegen Bayer 04 Leverkusen am Montagabend ist gefährdet. Der Zeitdruck steigt, doch am Wochenende ist keine Entscheidung zu erwarten. Die Liga hofft am Tag des Spiels auf eine juristische Lösung.

Die Situation ist äusserst vertrackt und juristisch heikel. Der Streamingdienst DAZN, der die bisherigen Montagsspiele übertrug, will auch aus Bremen übertragen, darf aber nicht. Grund ist die Auseinandersetzung des Konzerns Eurosport/Discovery und der Deutschen Fussball Liga (DFL): Das Medienunternehmen beruft sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf ein Sonderkündigungsrecht des TV-Vertrages wegen der Coronavirus-Krise. Anfragen dazu lässt Eurosport/Discovery seit Tagen unbeantwortet.

Der Hintergrund: Eurosport hatte sich in der bisher letzten Ausschreibung die Live-Rechte für insgesamt 40 Punktspiele gesichert: für die 30 Bundesliga-Partien am Freitag, jeweils fünf am Sonntag und Montag. Glücklich wurde der Spartensender damit nicht. Er verkaufte nach den zwei Spielzeiten mit mässigem Zuschauererfolg in diesem Sommer eine Sublizenz an DAZN. Direkter Vertragspartner der DFL ist aber weiterhin Eurosport.

«Wir haben derzeit eine andere Auffassung über die Interpretation der Verträge als Eurosport/Discovery», hatte DFL-Chef Christian Seifert zuletzt gesagt. «Da sind wir in Gesprächen.» Bisher blieben diese allerdings erfolglos. Jetzt muss wohl ein Gericht entscheiden.

Noch deutlicher als Seifert war zuletzt Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge geworden. «Ich bedaure das Verhalten von Eurosport sehr, ja, ich finde es unanständig, dass man in einer Krise einen Vertrag aufkündigt», sagte Rummenigge der «Sport-Bild»: «Und ich denke, dass das für Eurosport einen grossen Imageschaden bedeutet. Wer geht denn mit einem solchen Sender in der Zukunft noch eine Partnerschaft ein?» Auch zu Rummenigges Vorwürfen wollte sich der Spartensender nicht äussern.

DAZN stände bereit für die Übertragung, ist aber auf Eurosport/Discovery angewiesen. Das Problem: Der Streamingdienst muss nach dpa-Informationen pro Saison nur einen Teil der geschätzten 70 Millionen Euro an Eurosport zahlen, den der Spartensender als DFL-Vertragspartner an die Liga abführen muss.

Eine theoretische Lösung wäre daher, dass DAZN den vollen Preis zahlt. Das scheint aber unwahrscheinlich. Obwohl der Streamingdienst unter den fehlenden Live-Spielen der vergangenen Wochen besonders leidet und seinen Kunden keine frische Ware liefern kann.

Eine kurzfristige Übertragung der Montagspartie wäre zumindest technisch kein Problem. Die Spielbilder aller Bundesligabegegnungen werden den Sendern geliefert, produziert von Sportcast, einem 100-prozentigen Tochterunternehmen der DFL.

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