«The Super League»: Das ist Fussball-Freibeuterei – sonst nichts
Zwölf grosse Fussball-Vereine schliessen sich zu einer Piratenliga zusammen. Das Projekt zeugt nur von einem – grenzenloser Gier. Damit ist niemandem gedient.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwölf europäische Spitzenclubs schliessen sich zu einer «Super League» zusammen.
- Das Projekt bringt ihnen Milliarden ein – und schadet der restlichen Fussball-Welt.
- Da hilft nur eins: Ein Schulterschluss wider die Freibeuter. Ein Kommentar.
Der Fussball steckt mitten in seiner grössten wirtschaftlichen Krise. Ein Jahr Geisterspiele, ein Jahr drastisch gesenkte Einnahmen – viele Clubs kämpfen ums Überleben. Eigentlich würde die Vernunft einen Schulterschluss zwischen gross und klein gebieten.
Aber wo das Geld herrscht, ist die Vernunft bestenfalls auf den Stehplätzen zu finden. Anders ist sie nicht zu erklären, die Gründung von «The Super League». Zwölf Vereine, die den Fussball nur als Gelddruck-Maschine sehen, schliessen sich zusammen.
Sport? Fans? Egal – wenn die Kohle stimmt
Die Liste der Schande ist ein Who-is-Who der grossen europäischen Fussball-Namen. Manchester United, Manchester City, Liverpool, Arsenal, Chelsea, Tottenham, Inter, Milan, Juventus, Real, Barcelona, Atletico. Es klingt wie eine CL-Achtelfinalauslosung.
Diese zwölf Vereine nehmen sich nun den Status als «Gründungs-Mitglieder» der neuen Super League heraus. Mit anderen Worten: Sie sind die Vorreiter dieser Fussball-Freibeuterei, die niemandem nützt. Ausser ihnen selbst, natürlich.
Den Fans spannende Spiele bieten – das schreiben sich Europas Fussball-Piraten auf ihre Fahnen. An die Fans hat man aber wohl nur einmal kurz gedacht. Mit der Frage, wie man ihnen bestmöglich das Geld aus der Tasche zieht.
Geschlossen gegen die Fussball-Freibeuter
«The Super League», das ist Fussball-Geldmacherei auf einem noch nie dagewesenen Niveau. Ein Wettbewerb ohne Seele, ohne Existenzberechtigung. Ausser natürlich, wenn man sich dank ihrer bereichern kann.
Europas Fussball muss den Piraten nun geschlossen entgegentreten. UEFA und die Ligen müssen beweisen, dass Konsequenzen wie Liga- und Europacup-Ausschluss nicht nur leere Drohungen sind. Die Gründungs-Clubs müssen umgehend aus dem Europacup fliegen.
Die wahre Macht liegt aber – zumindest dieses eine Mal – bei den Fans. Wenn auch nach Corona die Stadien der Piratenclubs leer bleiben, die Fernseher ausgeschaltet – dann wird man das spüren. Es gilt, sich der Freibeuter zu erwehren.