Thibaut Courtois verlässt Belgien-Nati – weil er nicht Captain war
Das EM-Quali-Spiel von Belgien in Estland geht ohne Thibaut Courtois über die Bühne. Im Team von Domenico Tedesco bahnt sich ein neuer Zoff an.
Das Wichtigste in Kürze
- Thibaut Courtois hat die belgische Nationalmannschaft vor dem Spiel in Estland verlassen.
- Der Real-Goalie ist offenbar nicht einverstanden mit der Wahl der Ersatz-Captains.
- Zuletzt hatte Romelu Lukaku das Amt anstelle des verletzten Kevin De Bruyne inne.
Belgiens Nationalteam reist ohne Star-Torhüter Thibaut Courtois von Real Madrid zum EM-Quali-Spiel nach Estland. Das bestätigte der belgische Verband am Montag ohne Angabe von Gründen.
Laut belgischen Medienberichten ist der 31-Jährige erbost darüber, nach der Verletzung von Kevin De Bruyne beim 1:1 am vergangenen Samstag gegen Österreich nicht die Captain-Binde vom deutschen Trainer Domenico Tedesco bekommen zu haben. Statt Courtois hatte Tedesco Stürmer Romelu Lukaku zum Captain gemacht.
Tedesco: «Nicht damit gerechnet»
Ich bin überrascht und schockiert», sagte Trainer Domenico Tedeso der Zeitung «Het Laatste Nieuws» zufolge auf der Pressekonferenz zu der bevorstehenden Partie: «Wir haben nicht damit gerechnet, dass so etwas passieren würde.»
Sie hätten im März beschlossen, dass hinter De Bruyne Lukaku und Courtois gleichberechtigte Stellvertreter seien. Nach dem Österreich-Spiel sei der Keeper aber beleidigt gewesen und habe angekündigt, dass er nach Hause gehen wolle, schilderte Tedesco.
Thibaut Courtois hätte indes heute in Tallin gegen Estland (20.45 Uhr) Captain sein sollen. Trotzdem erschien der Fifa-Welttorhüter des Jahres 2018 nicht zu einer Teamsitzung zur Vorbereitung auf das Spiel.
Nächster Streit bei den Belgiern?
Da auch Koen Casteels vom VfL Wolfsburg derzeit verletzt ausfällt, dürfte nun Matz Sels von Racing Strassburg am Dienstag im belgischen Tor stehen.
Schon bei der WM in Katar war das belgische Team zerstritten und als Geheimfavorit bereits in der Vorrunde gescheitert. Der frühere Bundesligatrainer Tedesco hatte das Team nach der WM von Roberto Martínez übernommen und unter anderem einen 3:2-Sieg in Deutschland gefeiert.