WM 2022: Diese Kritik gibt es am Turnier in Katar
Aufgrund der Hitze wird mit der WM 2022 erstmals eine Weltmeisterschaft im Winter ausgetragen. Auch andere Punkte sorgten für Diskussionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 20. November 2022 findet das Eröffnungs-Spiel der Fussball-WM 2022 statt.
- Weiterhin sind 32 – und nicht wie zwischenzeitlich besprochen 48 – Nationen dabei.
- Kritik für Katar gibt es wegen der Menschenrechts-Lage sowie Korruption bei der Vergabe.
Das wichtigste Fussball-Turnier für Nationalteams geht zum 22. Mal über die Bühne! Am 20. November startet die WM 2022 in Katar.
Zum ersten Mal überhaupt findet der Wettbewerb im Winter statt.
Darum wird die WM 2022 im November ausgetragen
Am 2. Dezember 2010 vergab der Weltfussballverband Fifa die WM 2022 an Katar. Bereits kurze Zeit später kam erstmals Kritik auf, weil es im Wüstenstaat im Sommer bis zu 50 Grad heiss wird. Franz Beckenbauer war der erste, der eine Verlegung der Fussball-WM in den Winter in Betracht zog.
Der internationale Ski-Verband FIS sowie das IOC sprachen sich hingegen klar gegen eine Verlegung in den Winter aus. Dies, weil die WM 2022 dann mit den Olympischen Spielen kollidieren könnte. Der damalige Fifa-Präsident Sepp Blatter schloss anschliessend eine Durchführung in den Monaten Januar und Februar aus.
Im Februar 2015 gab eine Fifa-Arbeitsgruppe bekannt, dass der Zeitraum November – Dezember als «tragfähigste Lösung» erachtet wird.
Ausserdem wurde die Turnierdauer verkürzt, dies wegen der Unterbrüche in den nationalen Meisterschaften (21. November – 18. Dezember).
Fifa plante zuerst Turnier mit 48 Teams
In Katar nehmen 32 Mannschaften teil. Zuerst plante die Fifa eine Mammut-WM mit 48 Mannschaften, was zusätzliche Millionen bringen sollte. Diese Idee ist vom Tisch – allerdings nur vorerst.
Da die Infrastruktur in Katar auf das «kleinere» Format ausgerichtet ist, wird erst 2026 aufgestockt. Das Turnier in den USA, Kanada und Mexiko wird dann mit 48 Mannschaften über die Bühne gehen.
Kritik-Punkt 1: Korruption bei Abstimmung
Nebst den klimatischen Bedingungen gibt es weitere Kritik-Punkte – zum Beispiel korrupte Vorgänge bei der Vergabe. Anfang Mai 2020 bringen New Yorker Enthüllungen ans Licht: Stimmen dreier Fifa-Funktionäre wurden gekauft, um für Katar zu stimmen.
Trotz Beweisen durfte Katar die WM behalten. Auch, weil der Bau der Stadien zu diesem Zeitpunkt bereits zu fortgeschritten gewesen war.
Und: Die Whistleblowerin Bonita Mersiades enthüllte, dass vor der Vergabe alle Nationen zumindest versucht hätten, Stimmen zu kaufen.
Kritik-Punkt 2: Menschenrechtslage & verstorbene Arbeitsmigranten
Menschenrechts-Organisationen wie Amnesty International kritisieren das katarische Regime scharf: Frauen würden im Golfstaat unterdrückt, Aktivisten gefoltert, Homosexuelle ins Gefängnis gesperrt. Beim Bau der Stadien herrschen zudem brutale Arbeitsbedingungen.
Der «Guardian» berichtete im März 2021, dass bis zu diesem Zeitpunkt 6500 Arbeiter auf den WM-Baustellen gestorben seien. Amnesty International sprach sich gegen einen Boykott aus. Vielmehr soll die internationale Aufmerksamkeit bei der WM genutzt werden, um auf die Probleme hinzuweisen.