Zinedine Zidane: Materazzi feuert wegen Kopfstoss gegen Landsleute
Seit dem Kopfstoss von Zinedine Zidane im WM-Final 2006 steht Marco Materazzi in Italien in der Kritik. Nun wehrt sich der Weltmeister – und feuert zurück!
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 14 Jahren beging Zinedine Zidane im WM-Final eine Tätlichkeit gegen Marco Materazzi.
- Letzterer wurde seither für seine Provokationen hart kritisiert.
- Nun wehrt sich der Italiener vehement gegen die Kritik aus seiner Heimat.
Fast 14 Jahre ist es bereits her. Eine Szene, welche die Fussball-Welt wohl niemals vergessen wird. Frankreichs Captain, Zinedine Zidane, streckt Italiens Marco Materazzi im WM-Final 2006 per Kopfstoss nieder und fliegt mit Rot vom Platz. Fussball-Fans auf der ganzen Welt halten kurze Zeit den Atem an.
Today in 2006, France’s Zinedine Zidane head butts Marco Materazzi of Italy in the World Cup Final. 🚩 #TodayInSports #WorldCup
— TodayInSports (@TodayInSportsCo) July 9, 2019
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Kopfstoss von Zinedine Zidane geht in die Geschichtsbücher ein
Die Szene hat seither für viel Gesprächsstoff gesorgt. Zidane wurde in Frankreich für seine Tätlichkeit oft gefeiert. Jacques Cirac beispielsweise, zu jener Zeit Präsident des Landes, würdigte «Zizou» einen Tag nach der Final-Niederlage wie ein Held: «Zidane, du bist ein Genie, ein Fussball-Virtuose!»
Währenddessen wurde Materazzi, das vermeintliche Opfer, in seiner Heimat teilweise stark kritisiert. Der Italiener traf im WM-Final 2006 zum 1:1-Ausgleich und verwandelte später seinen Strafstoss im Elfmeterschiessen souverän. Damit hatte der heute 46-Jährige grossen Anteil daran, dass Italien damals den Weltmeistertitel holte. Und trotzdem wird er für seine Provokationen gegen Zinedine Zidane bis heute heftig angegangen.
Marco Materazzi feuert gegen eigene Landsleute
Marco Materazzi zeigt dafür kein Verständnis. Der ehemalige Verteidiger äusserte sich in einem Instagram-Interview kürzlich mit einem klaren Statement. «Zidane wurde beschützt von den Franzosen, aber meine eigenen Landsleute haben mich dafür zerstört. Für mich sind das keine wahren Italiener», so Materazzi.
Er sei ein Patriot und habe immer die Farben seines Heimatlandes verteidigt. Die Kritik der Italiener sei das, was ihm seit dem Titelgewinn am meisten schmerzt. «Diese Leute hätten den Boden küssen sollen, auf dem ich gestanden habe», sagt Materazzi weiter.
Materazzi: «Ich habe ein paar dumme Worte gesagt»
Ein Jahr nach dem Kopfstoss Zidanes hatte Materazzi in der «L’Équipe» seine Provokationen begründet. «Ich habe zu ihm ein paar dumme Worte gesagt, welche allerdings keine solche Reaktion provozierten. In Rom, Mailand oder Paris hört man da viel schlimmere Dinge», bekräftigte Materazzi damals.
Fakt ist, dass die Auseinandersetzung der beiden niemals in Vergessenheit geraten wird. Zinedine Zidane ist mittlerweile Trainer bei Real Madrid. Marco Materazzi war bis 2017 Coach in Indien und betreut seither keinen Verein mehr.