Achtung YB! Ist Lugano auch im Cupfinal so unsportlich?
Seit gestern Abend ist klar: Titelverteidiger Lugano wird YB am 4. Juni im Cupfinal herausfordern. Auf die Berner wartet ein Team, das einige Tricks kennt.
Das Wichtigste in Kürze
- Gleich drei Lugano-Spieler werden gegen Servette wegen Zeitspiels verwarnt.
- Zwar gleichen die Genfer noch aus, im Penaltyschiesse setzt sich aber Lugano durch.
- Die Tessiner treffen am 4. Juni im Cupfinal im Wankdorf auf YB.
Trotz einem Rückstand nach 22 Minuten zieht der FC Lugano erneut in den Cupfinal ein. Der Titelverteidiger dreht das Spiel in Genf gegen Servette und setzt sich am Ende nach Penaltyschiessen durch. Auf dem Weg zum Erfolg ist dem Team von Trainer Croci-Torti dabei offenbar jedes Mittel recht – auch die unsportlichen.
Denn: In der Schlussphase der regulären Spielzeit ziehen die Tessiner alle Register. Seit dem zweiten Treffer von Aliseda (40') führt Lugano – und beginnt darum mit exzessivem Zeitspiel. Und so hat es funktioniert:
Nach 87 Minuten sieht Goalie Osigwe Gelb, weil er einen Abstoss verzögert. Zwei Minuten später wieder Abstoss für die Tessiner, diesmal setzt Verteidiger Fabio Daprela den Ball. Und wartet so lange, bis Schiri Fedayi San Gelb zeigt. In der fünften Minute der Nachspielzeit das gleiche Spiel, diesmal wird Arigoni verwarnt.
Damit nehmen die Tessiner viel Zeit von der Uhr – allerdings nicht genug. Kurz nach der Gelben Karte gegen Arigoni gelingt Servette-Stürmer Crivelli das 2.2. Die Tessiner Cleverness wird eiskalt bestraft.
Ausgleichende Gerechtigkeit? Nur zum Teil, denn am Ende ist es trotzdem Lugano, das sich im Penaltyschiessen für den Final qualifiziert.
Konsequenzen für das Endspiel gegen YB hat die Kartenflut übrigens nicht. Nach dem Halbfinal werden alle Verwarnungen gestrichen. Entsprechend werden die farbigen Kartons in den beiden Spielen auch gesammelt. Nach sieben Verwarnungen zwischen Basel und YB zückt Schiri San gestern gar 13 Mal die Gelbe Karte!
Am Ende gibt der Erfolg den Tessinern recht, die Luganesi haben am 4. Juni die Chance, ihren Cup-Titel zu verteidigen. Und YB kann sich auf einen Gegner einstellen, der mit allen Wassern gewaschen ist.