Atalanta Bergamo: Geiz-Präsi bettelt um Milan-Stadion
Atalanta Bergamo qualifizierte sich sensationell für die Champions League. Präsi Antonio Percassi sucht jetzt aber noch ein Stadion – und bettelt in Mailand.
Das Wichtigste in Kürze
- Remo Freuler spielt nächste Saison mit Atalanta Bergamo in der Champions League.
- Präsi Antonio Percassi sucht aber noch nach einer Austragungsstätte.
- In Mailand wird er fündig – die Fans der AC Milan und von Inter wehren sich aber vehement.
Atalanta Bergamo blickt auf eine erfolgreiche Saison 2018/19 zurück. Der Verein von Nati-Star Remo Freuler klassiert sich hinter Juventus und Neapel auf dem hervorragenden dritten Rang. Der Lohn: die Champions League.
Die «feel good story» scheint sich aber nun zu einem handfesten Skandal zu entwickeln. Das Problem: Atalanta Bergamo darf laut Uefa-Richtlinien keine CL-Spiele im heimischen Stadion «Atleti Azzurri d’Italia» austragen.
Zuletzt präsentiert Präsident Antonio Percassi die Lösung. Die Heimspiele sollen ins knapp 60 Kilometer entfernte San Siro verlegt werden – der Heimstätte von Milan und Inter.
Zähneknirschend und unter politischem Druck willigen die beiden Vereine ein. 2026 finden schliesslich in Mailand/Cortina d'Ampezzo die Olympischen Winterspiele statt. Danach soll das altehrwürdige Giuseppe-Meazza-Stadion abgerissen werden.
Vom Geizhals zum Bettler
Ganz und gar nicht einverstanden mit den Plänen sind die Fan-Vereinigungen der beiden Clubs. Diese laufen nun Sturm. In einem gemeinsamen Protest-Communiqué kritisieren sie die Pläne scharf.
Das bizarre an der Geschichte: Antonio Percassi erlaubt zuletzt Klein-Klub UC AlbinoLeffe, einem Vorortsverein von Bergamo, nicht, das Stadion «Atleti Azzurri d’Italia» zu benutzen.
Vor zwei Jahren haben Atalanta und Albinoleffe der Stadt Bergamo ein Angebot unterbreitet das Stadion zu kaufen. Percassi und Atalanta Bergamo haben gewonnen und dann Albinoleffe die Mitnutzung verweigert - Albinoleffe musste dann in Gorgonzola (sic!) spielen im Stadion des Grossen AS Giana Erminio.
Nun ist der 66-jährige Unternehmer und Ex-Fussballer selbst auf der Suche nach einem Stadion – und bettelt bei der Konkurrenz. Auch finanziell würde sich eine Umdisponierung wohl lohnen. In die Heimstätte von Freuler und Co. passen gut 20'000 Fans – beim San Siro wären es 80'000.