Heute steigt der Bundesliga-Klassiker zwischen Borussia Dortmund und den Bayern. In den vergangenen Jahren gab es bereits viele denkwürdige Momente.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der BVB empfängt heute Bayern München (18.30) zum Spitzenspiel.
  • Die beiden Teams lieferten sich bisher einige brisante Duelle.
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Die Kung-Fu-Parade und der Halsbiss von Oliver Kahn, die Heulsusen-Geste von Lothar Matthäus gegen Andreas Möller und ein bis heute gültiger Kartenrekord: Die Duelle zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund sorgten schon immer für grosse Emotionen. Und auch für sportlich unvergessliche Spiele: Duelle im Titelkampf, Pokalendspiele und sogar ein Champions-League-Final. Die Deutsche Presse-Agentur schaut auf die bemerkenswertesten Duelle zurück:

Die entscheidende Szene im Champions-League-Final 2013: Arjen Robben schiebt den Ball an Roman Weidenfeller vorbei ins Tor.
Die entscheidende Szene im Champions-League-Final 2013: Arjen Robben schiebt den Ball an Roman Weidenfeller vorbei ins Tor. - Keystone

9. August 1986

Stéühane Chapuisat im Dress des BVB läuft Bayern Markus Babbel in einem Spiel im März 1998 davon.
Stéphane Chapuisat im Dress des BVB läuft Bayern Markus Babbel in einem Spiel im März 1998 davon. - Keystone

Der FC Bayern und der BVB treffen am 1. Spieltag aufeinander. BVB-Stürmer Frank Mill, später Weltmeister, läuft über viele Meter alleine auf das leere Tor zu, kommt ins Straucheln und schiesst den Ball an den Pfosten. Mill ist heute genervt davon, immer auf die Szene angesprochen zu werden. «An jeder Ecke musste ich mich verarschen lassen, sogar von den eigenen Teamkollegen», sagte er.

19. April 1997

Von einem eigentlich mässig spannenden 1:1 in Dortmund bleibt das Schmarmützel zwischen den beiden 90er-Weltmeistern Lothar Matthäus und Andreas Möller. Matthäus signalisiert durch das Abwischen imaginärer Tränen, dass er Möller als Heulsuse ansehe, woraufhin ihm dieser ins Gesicht greift. Matthäus beteuerte später, es sei nicht persönlich gewesen, sagte aber auch über Möller: «Man wusste ja, er ist ein Spieler, der die Härte nicht so gut verträgt.»

3. April 1999

Top-Spiele wie gegen den BVB motivierten Bayern-Torhüter Oliver Kahn immer besonders. An diesem April-Tag scheint er wie von Sinnen. Erst versucht er BVB-Stürmer Heiko Herrlich in den Hals zu beissen, dann springt er in Kung-Fu-Manier auf den entgeistert schauenden BVB-Stürmer Stephane Chapuisat zu. Kahn erklärte später, er habe wegen Kritik unter Druck gestanden und nach einem Gegentor sei der «Deckel vom Kessel» geflogen.

7. April 2001

Diese hitzige Partie in Dortmund hält bis heute den Bundesliga-Rekord für die meisten Karten in einem Spiel. Schiedsrichter Hartmut Strampe zeigte Dortmunds Evanilson und Münchens Stefan Effenberg jeweils Rot sowie Bayern-Profi Bixente Lizarazu Gelb-Rot und zudem noch zehn Gelbe Karten. «Ab einem gewissen Zeitpunkt spürte ich, dass die Spieler auf die Karten nicht mehr reagierten», sagte Strampe später.

9. November 2002

BVB-Torhüter Jens Lehmann fliegt vom Platz, doch der BVB kann nicht mehr wechseln. Also geht der 2,02 m grosse Stürmer Jan Koller ins Tor. 24 Minuten lang – und blieb ohne Gegentor. Der Kicker berief ihn in die Elf des Tages. Als Torhüter natürlich. Koller hatte auch das 1:0 für den BVB erzielt, der verliert in München trotzdem mit 1:2.

12. Mai 2012

Die Dortmunder schaffen die ultimative Demütigung des FC Bayern – und müssen es später büssen. Nach dem Meistertitel 2011 und der bereits sicheren Titelverteidigung zerlegte der BVB die Münchner im DFB-Pokalfinale mit 5:2. Bayern-Präsident Uli Hoeness kündigte direkt an, zu zeigen «wo der Hammer hängt». Die Münchner kaufen den Dortmundern nacheinander Mario Götze, Robert Lewandowski und Mats Hummels weg und wurden von da an bis heute immer deutscher Meister. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bezeichnet den Sieg im Pokal-Endspiel deshalb heute als «unseren grössten Fehler».

25. Mai 2013

Das Spiel, das deutsche Fussball-Geschichte schrieb: Zum ersten und einzigen Mal bestreiten zwei deutsche Mannschaften ein Champions-League-Finale. Im Londoner Wembley-Stadion ist Dortmund ebenbürtig. Als alle sich schon auf eine Verlängerung einrichten, schiesst Arjen Robben das 2:1-Siegtor für die Münchner, die ein Jahr zuvor nicht nur im Pokalendspiel eine bittere Niederlage kassierten, sondern auch im Champions-League-Final «dahoam» gegen Chelsea.

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