BFC Dynamo: Vom Stasi-Klub zum Nazi-Klub?
Der Fall der Berliner Mauer liegt 30 Jahre zurück. Der BFC Dynamo hat mit damaligen und heutigen Fans zu kämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der BFC Dynamo hat einen tiefen Fall hinter sich.
- Der Verein wird und wurde bereits öfters mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht.
Der BFC Dynamo ist mit zehn Meistertiteln der Rekordmeister der DDR-Oberliga. Der Verein galt als voller Stolz des damaligen Stasi-Präsidenten Erich Mielke. Nach dem Mauerfall musste ein tiefer Fall hingenommen werden.
Heute wird nur noch in der vierten Liga, der Regionalliga, Fussball gespielt. Doch eigentlich hätte man noch tiefer fallen können. Es grenzt an ein Wunder, dass der Verein überhaupt noch existiert. Dies, nachdem man die staatliche Unterstützung verlor und mit der Insolvenz zu kämpfen hatte.
Laut «DW» verschwanden die Starspieler nach dem Mauerfall in den Westen und Investoren machten einen grossen Bogen um den Stasi-Klub.
BFC Dynamo kämpft mit Rechtsextremismus
Auch von politischen-Problemen wurde der Verein nicht verschont. «Schon vor der Wiedervereinigung lag die Macht in der BFC-Fanszene bei Rechtsextremen. Dies sagt Robert Claus, Autor und Experte für Rechtsextremismus im deutschen Fussball gegenüber «DW».
Mit dem Mauerfall wurde die Situation nur noch ernster. Das Umfeld des BFC Dynamo wurde zu einem Treffpunkt für die rechte Szene Berlins, Neo-Nazis und Hooligans. «Es gibt eine lange Geschichte von rechtsgerichteten, rassistischen Übergriffen und anderen Vorfällen rund um BFC-Spiele», sagt Claus weiter.
«Der Klub weiss genau, wer seine Fans sind. Und selbst innerhalb des Klubs findet man Menschen mit Verbindungen zur Hooligan-Szene. Natürlich gibt es beim BFC auch Leute, die keine Hooligans oder Nazis sind», führt der Experte für Rechtsextremismus aus.