Boateng erwünscht Videobeweis gegen Rassismus
Kevin-Prince Boateng wehrt sich gegen den Rassismus in Fussballstadien und fordert den Videobeweis für das Publikum.
Das Wichtigste in Kürze
- Kevin-Prince Boateng fordert den Videobeweis für Zuschauer.
- Er erhofft sich, dass die rassistischen Vorfällen in den Fussballstadien so zu vermeiden sind.
- Boateng war in Vergangenheit selbst Opfer von Rassismus.
Bundesligaspieler Kevin-Prince Boateng fordert den Videobeweis bei rassistischen Vorfällen in den Fussballstadien. «Wir schreiben das Jahr 2017 und haben immer noch keinen Weg gefunden, dagegen vorzugehen», sagt der Profi von Eintracht Frankfurt in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Focus».
«Wir haben Torlinien-Technik und den Videobeweis, dass Boateng im Abseits stand und der Elfer nicht gegeben wurde. Aber warum setzen wir nicht die Technik ein, dass jeder rassistische Schreier identifiziert, rausgeschmissen wird und nie wieder zurück ins Stadion darf?», sagte er. Solche Massnahmen würden «doch der Menschheit weiterhelfen und nicht nur dem Sport», meint Boateng.
Erfahrungen am eigenen Leib
Im Januar 2013 hatte Boateng bei einem Freundschaftsspiel mit dem AC Milan gegen den Viertligisten Pro Patria zusammen mit der ganzen Mannschaft den Platz verlassen, nachdem er und andere dunkelhäutige Mitspieler von Zuschauern beleidigt worden waren. «Immer wenn ich den Ball bekam, gab es Schmährufe und Affenlaute gegen mich», sagte er später vor einem italienischen Gericht aus. «Ich wurde verspottet, weil ich dunkelhäutig bin.» Boateng war danach für die UN-Gesprächsrunde am Anti-Rassismus-Tag eingeladen worden. (dpa)