Boca Juniors gegen River Plate: Ein Superclásico mit Vorzeichen
Im Jahr 2018 musste das Copa-Libertadores-Finale zwischen River Plate und Boca Juniors nach Europa verlegt werden. Am Dienstag kommt es erneut zum Duell.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Teambus der Boca Juniors wurde 2018 von River-Plate-Fans attackiert.
- Der Final wurde darauf nach Madrid verlegt.
- Am Dienstag stehen sich die beiden Rivalen wieder in der Copa Libertadores gegenüber.
2018 wurde der Final der südamerikanischen Copa Libertadores wegen Ausschreitungen nach Europa verlegt. Nun stehen sich River Plate und die Boca Juniors in Buenos Aires im Halbfinal erneut gegenüber. Es sind hässliche Bilder, die den argentinischen Fussball in eine tiefe Krise stürzten.
Der Teambus der Boca Juniors rast an Hunderten zürnenden Fans des Erzrivalen River Plate vorbei. Etliche Steine knallen gegen die Scheiben, Glas splittert. Tränengas der Polizei dringt in den Bus ein, Boca-Captain Pablo Perez wird am Auge verletzt, panisch wird nach Hilfe gerufen.
«Eine Schande», sagt Perez später über den Skandal-Final der Copa Libertadores vor gut einem Jahr. Das Spiel musste erst abgesagt und dann nach Madrid verlegt werden.
River Plate und Boca Juniors erneut mit brisantem Duell
Am Dienstag treffen River Plate und die Boca Juniors erneut in der Endphase des südamerikanischen Pendants zur Champions League aufeinander. Im Halbfinal-Hinspiel sollen mehrere Hundert Sicherheitskräfte ähnliche Jagdszenen wie vor dem Final-Rückspiel an jenem 24. November 2018 verhindern.
Die Generalprobe für den nächsten Superclásico verlief ohne Probleme. In der Liga trennten sich die beiden Stadtrivalen, die den bitteren Klassenkampf in Buenos Aires im Fussball spiegeln, am 1. September 0:0.
📋 ¡Estos son los convocados para enfrentar a River por Copa #Libertadores!#LaMitadMas1#VamosBoca 👊 pic.twitter.com/RoDXoPLa9D
— Boca Juniors (@BocaJrsOficial) September 29, 2019
Die Gäste hatten das River-Stadion mit starkem Polizeigeleit und in einem Bus mit Panzerglas erreicht. Rund 1400 Polizisten wurden in drei Ringen um das Stadion aufgestellt, um randalierende Fans abzuschrecken.
«Damals haben die Sicherheitsleute schlecht gearbeitet, und am nächsten Tag musste der Sicherheitsminister der Stadt Buenos Aires zurücktreten. Jetzt lief alles perfekt», sagte River-Präsident Rodolfo D'Onofrio.
Die Boca Juniors sind zu favorisieren
Die Statistik spricht für die Gäste: Im Kampf um die Copa Libertadores trafen Boca und River bereits 26 Mal aufeinander. Boca siegte in zehn, River in acht Spielen. Boca gewann sechsmal die Copa, River viermal.
Aktuell steht aber River als Meister und Bezwinger von Boca in Madrid in besserem Licht. Unter dem erfolgreichen Trainer Marcelo Gallardo hatte River Plate auch 2015 die südamerikanische Klubmeisterschaft gewonnen. Boca holte seinen letzten Libertadores-Titel 2007.
Das Rückspiel soll am 22. Oktober im Boca-Stadion stattfinden. Im anderen Halbfinal treffen in Brasilien Gremio Porto Alegre und Flamengo Rio de Janeiro aufeinander.
Der Final wird am 23. November in Santiago de Chile ausgetragen.