BSC Young Boys ist Meister: Fans empfangen Spieler im Wankdorf
Das Wichtigste in Kürze
- YB sichert sich dank einem 1:0-Sieg gegen Sion den dritten Meistertitel in Folge.
- In der Berner Innenstadt feiern die Fans eine wilde Party.
- Hunderte Fans empfangen die Meister um 3 Uhr beim Wankdorf.
Um genau 3 Uhr fährt der Mannschaftsbus der YB-Meisterhelden vor. Hunderte Fans sind wach geblieben, um ihre Stars beim Wankdorf zu empfangen. Gehupe ertönt, Fans zünden Fackeln. Die Freude bei allen Beteiligten der BSC Young Boys ist riesig – das Bild genial!
Kurze Zeit später steigt der Meister und die ganze Entourage aus dem Bus und lässt sich von den Anwesenden feiern. Meister-Lieder werden angestimmt – gemeinsam mit den Fans.
Fans feierten frenetisch in der Innenstadt
Zuvor wurde auch schon in der Berner Innenstadt heftig gefeiert: «Fussball Schweizer Meister, Fussball Schweizer Meister, BSC!», dröhnte es am späten Freitagabend. Frenetisch feierten die YB-Fans in der Heimat den dritten Meistertitel in Folge.
Diesen hat sich der BSC Young Boys dank eines 1:0-Minisiegs im Wallis gegen Sion eine Runde vor Schluss vorzeitig gesichert.
Es wurde gefeiert, getanzt und gesungen. Auch Feuerwerkskörper und Pyros wurden von den johlenden YB-Anhängern abgebrannt. Der Corona-Abstand wurde dabei nicht überall eingehalten. Dies galt vor allem für die Aarbergergasse, dem Epizentrum der feiernden YB-Meute.
Die Kantonspolizei Bern beobachtete die Lage aufmerksam. Sie schrieb am späten Abend auf Twitter: «Die Aarbergergergasse ist gerade gut besucht. Damit alle morgen gesund aufwachen, suchen wir vor Ort das Gespräch und empfehlen, an einem anderen Ort zu feiern.»
Und ergänzte wenig später: «Infolge der hohen Personenanzahl wird der Zutritt zur Aarbergergasse nun eingeschränkt.» Die Kantonspolizei Bern habe Verständnis für den Freudentaumel. «Allerdings feiert auch Corona mit, daher bitte Abstand halten.»
Stadtregierung gratuliert BSC Young Boys zum Titel
Gegen Mitternacht war die Gasse dann wieder offen und nicht mehr dicht gefüllt. Viele Fans hatten es ohnehin vorgezogen, das Spiel im kleinen Kreis oder irgendwo in einer Gartenbeiz zu verfolgen.
Der Berner Gemeinderat hatte bereits am Donnerstag die Fans aufgerufen, einen allfälligen Meistertitel gesittet zu feiern. Man solle an die Gefahren von Corona denken, hiess es.
Am Freitagabend gratulierte die Stadtregierung den Young Boys zum dritten Titel in Serie. Auf eine Freinacht müsse leider verzichtet werden, Feierlichkeiten im kleineren Rahmen seien aber möglich. Dabei zählte die Stadt auf die Solidarität und Verantwortung der Fans.
Stadtpräsident Alec von Graffenried konnte seine Freude über den Titel nicht verhehlen: «Trotz Lockdown, engem Spielplan und leeren Rängen liessen sich die BSC Young Boys nie beirren. Sie brachten den Meisterpokal souverän heim nach Bern», erklärte er in einem Communiqué.
Sicherheitsdirektor Reto Nause rief die Fans auf, beim Feiern Mass zu halten - auch mit Blick auf die steigenden Covid-19-Fallzahlen.
Berner Sicherheitsdirektor zieht gemischte Bilanz
Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) zieht eine gemischte Bilanz zur YB-Meisternacht. Ein schwerer Pyro-Unfall habe die Feierlichkeiten überschattet, zudem sei die Eigenverantwortung mancher Fans trotz Corona zeitweise an einem kleinen Ort gewesen.
Das sagte Nause am Samstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Positiv beurteilte er die Polizei-Arbeit: Der Polizei sei es gelungen, die Anzahl Personen in der Ausgehmeile Aarbergergasse auf etwa 1000 Menschen zu begrenzen.
Wie viele Fans insgesamt in Bern unterwegs waren, lasse sich nur schwer abschätzen, sagte Nause. Das im Vorfeld befürchtete Szenario, dass Abertausende YB-Fans in die Stadt strömen würden, habe sich jedenfalls nicht bewahrheitet. Er gehe davon aus, dass der Grossteil der Anhänger dem Aufruf der Behörden Folge geleistet und in kleinem Rahmen gefeiert habe.
«Sehr gut» beurteilte Nause die Zusammenarbeit mit der Fanarbeit und dem BSC Young Boys. Der Verein hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass sich die Mannschaft nach der Rückkehr aus dem Wallis nicht in der Stadt zeigen werde.