Bundesliga: So schlecht ist der Fitnesszustand deutscher Schiris
Zahlreiche Spitzenschiedsrichter aus der Bundesliga haben einen ungenügenden Fitnesszustand und fallen bei Tests durch. Doch: Der DFB verschweigt vieles.

Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche deutsche Top-Schiedsrichter bestehen die Fitnesstests nicht.
- Der DFB aber verschweigt dies und spricht von «Zufriedenheit und guter Laune».
- Die durchgefallenen Unparteiischen bleiben vorerst gesperrt.
Die Bundesliga testet ihre Schiedsrichter. Dazu wurde fünf Wochen vor Saisonstart am Chiemsee (D) ein Trainingslager durchgeführt.
Laut dem Deutschen Fussball-Bund (DFB) verliefen die Tests erfolgreich. «Nach erfolgreichem Bestehen überwog bei den Unparteiischen die Zufriedenheit und gute Laune.»
Nicht ganz. Wie «Bild» nun schreibt, ist der Fitnesszustand diverser Beteiligten bedenklich.
Auch DFB-Schiedsrichter des Jahres ungenügend
Deniz Aytekin (40), immerhin DFB-Schiedsrichter der letzten Saison, lief den 40-Meter-Sprint sieben Hundertstel zu langsam. Und zog sich dabei erst noch eine leichte muskuläre Verletzung zu.
Gleiches Schema auch bei weiteren Protagonisten. Tobias Welz (42) brauchte für den Sprint ebenfalls mehr als die vorgegebenen sechs Sekunden. Noch schlimmer ist die Situation bei Marco Fritz (41). Er scheiterte nicht nur bei den Sprints, sondern verpasste die verlangten Limiten auch bei den Langstrecken-Tests.

Gleiche Probleme tauchten auch bei den Linienrichtern der Bundesliga auf. Einer musste den Langstrecken-Test aufgeben. Einer wurde wegen mehrerer Fehlstarts disqualifiziert. Und noch ein weiterer war so erledigt, dass er noch auf der Laufbahn erbrach.
Das pikante an der Angelegenheit: Davon stand in der Mitteilung des DFB kein Wort.
Schiri-Boss Lutz Fröhlich (61) nimmt im Anschluss an das Trainingslager Stellung. «In der Tat ist bei den Prüfungen nicht alles ganz optimal gelaufen. Auch das Thema Verletzungen wird uns in naher Zukunft beschäftigen», sagt er gegenüber «Bild».
Top-Schiris leiten vorerst keine Partie in der Bundesliga
Spitzenschiedsrichter wie Manuel Gräfe (45) oder Bibiana Steinhaus (40) konnten die Prüfung gar nicht erst absolvieren. Sie reisten verletzt bzw. krank ins Trainingscamp.

Sie müssen, wie auch Aytekin, Welz und Fritz, die Prüfungen Anfangs August wiederholen – bis dahin sind sie gesperrt.