Die Fans singen nach dem Arbeitssieg in Mainz schon vom Titel, doch der BVB bleibt trotz der souveränen Tabellenführung weiter Meister im Understatement.
Dortmunds Trainer Lucien Favre vor einem Spiel.
Dortmunds Trainer Lucien Favre vor einem Spiel. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Dortmund feierte zuletzt einen 2:1 (0:0)-Arbeitssieg beim FSV Mainz 05.
  • Der BVB hat damit neun Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Bayern München.
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Lucien Favre wollte nach dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte gerade zur Lobrede auf Top-Joker Paco Alcácer ansetzen, als er von einem schrillen Alarmton unterbrochen wurde. Verdutzt lauschte der Trainer des Bundesliga-Spitzenreiters Borussia Dortmund der Lautsprecherdurchsage, die zum sofortigen Verlassen des Stadions aufforderte. Doch schnell stellte sich heraus, dass keine Gefahr in Verzug war – genauso wie derzeit in der Liga für den BVB.

Und so durfte Favre nach dem 2:1 (0:0)-Arbeitssieg beim FSV Mainz 05 doch noch ausführlich über die komfortable Situation der nach zwölf Spielen weiter ungeschlagenen Dortmunder reden. «Natürlich schauen wir auf die Tabelle, aber das bedeutet gar nichts», sagte der Schweizer.

Wirklich? Neun Siege, drei Remis, torhungrigster Angriff, zweitbeste Abwehr und vor allem schon neun Punkte Vorsprung auf den wankenden Branchenprimus Bayern München: Der BVB befindet sich auf Titelkurs. Doch die Verantwortlichen üben sich weiter konsequent in Understatement. «Natürlich haben wir neun Punkte Vorsprung auf die Bayern, aber dazwischen liegen noch andere Teams. Du wirst ja nicht automatisch deutscher Meister, nur weil du vor Bayern München stehst», stellte Sportdirektor Michael Zorc fest.

«Kalender zeigt November, nicht Mai»

Meisterträume hegen derzeit nur die Fans. «Diese ganze Rechnerei ist nicht unser Thema, das ist alles viel zu früh», sagte Zorc. «Ich empfehle einen Blick auf den Kalender. Da steht November, nicht Mai. Es ist noch ein langer, langer Weg.»

Auch wenn die Bayern dem BVB als grösster Rivale im Kampf um die Meisterschale vorerst abhandengekommen sind, rechnet Favre nicht mit einem Durchmarsch. «Es gibt noch andere Mannschaften, die sehr stark sind: Mönchengladbach, Leipzig, Frankfurt, Hoffenheim», zählte er auf.

Daher denke man weiter nur von Spiel zu Spiel. Das nächste ist am Mittwoch in der Champions League gegen den FC Brügge. Zorc gab dafür die Marschroute aus: «An unserer Herangehensweise darf sich nichts ändern, zumal sie bisher erfolgreich war: So weitermachen, den Ball schön flach halten – und Brügge schlagen.»

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