BVB-Kapitän Reus regt eine Mentalitätsdebatte an

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Deutschland,

Jetzt erst recht! Mit zeitlichem Abstand zum ernüchternden 0:5 im Spitzenspiel beim FC Bayern kehrt beim BVB der Glaube an ein Happy End im Titelkampf zurück. Ähnliche Erfahrungen in vergangenen Meisterjahren machen Mut.

«Knallhart zu uns selbst sein»: BVB-Kapitän Marco Reus regt eine Debatte zur Mentalität an. Foto: Sven Hoppe/dpa
«Knallhart zu uns selbst sein»: BVB-Kapitän Marco Reus regt eine Debatte zur Mentalität an. Foto: Sven Hoppe/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wirklich geniessen konnten die Dortmunder Profis den trainingsfreien Wochenstart nicht.

Dafür waren die Erinnerungen an das demütigende 0:5 im Ligagipfel am Samstag beim FC Bayern noch zu präsent.

Der Ausblick auf die Einheit am Dienstag trug ebenfalls nicht zur Stimmungsaufhellung bei. Schliesslich nutzt Trainer Lucien Favre diesen Tag traditionell zur Aufarbeitung des vergangenen Spiels, die in diesem Fall besonders schmerzlich ausfallen dürfte.

Kapitän Marco Reus regte eine schonungslose Mentalitätsdebatte an: «Wir müssen knallhart zu uns selbst sein und einfach mehr Charakter zeigen.» Der Schweizer Fussball-Lehrer Favre ist mächtig gefordert. Welche Strategie ist nötig, um seine angezählten Spieler nach den fünf Wirkungstreffern von München wieder aufzurichten?

«Wir dürfen dieses Spiel nicht allzu lange mit uns herumschleppen», kommentierte Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl. Ähnlich wie Reus sprach sich auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für eine «ergebnisoffene und selbstkritische» interne Diskussion aus: «Für uns geht es zuerst darum, dass wir mit dieser Klatsche richtig umgehen.»

Nach dem ersten Schreck über den überraschend mutlosen Auftritt des Teams in München kehrt allmählich der Glaube an ein Happy End im Titelrennen zurück. «Ich glaube noch dran», sagte Reus. Mit Verweis auf den knappen Rückstand fügte er an: «Es ist doch nur ein Punkt. Und die Bayern haben noch zwei, drei harte Brocken vor sich.»

Erinnerungen an jene Spielzeiten, als es trotz später und empfindlicher Rückschläge noch Meisterfeiern gab, machen Mut. Denn schon mehrfach bewies die Borussia im Titelkampf erstaunliches Stehvermögen. Wie in der Saison 94/95, als am 29. Spieltag die Tabellenführung beim 1:3 im Spitzenspiel bei Werder Bremen zwischenzeitlich verloren ging. Ein gutes Jahr später liess sich der Revierclub selbst von einem peinlichen 0:5 am viertletzten Spieltag in Karlsruhe nicht aufhalten. Und im dramatischen Saisonfinale 2002 wurde in den letzten drei Partien selbst ein Fünf-Punkte-Rückstand auf Leverkusen noch aufgeholt.

Um die Vorbereitung auf das kommende Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 nicht weiter zu stören, stellten sich alle Führungskräfte demonstrativ hinter Trainer Favre. Auf kritische Kommentare zur Entscheidung des Trainers, Spielmacher Reus in München als Sturmspitze einzusetzen und stattdessen den überforderten Mahmoud Dahoud in das zentrale offensive Mittelfeld zu beordern, reagierte Sportdirektor Michal Zorc gereizt: «Wer dieses Spiel an der Aufstellung oder der Formation festmacht, der hat keine Ahnung vom Fussball.»

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