BVB in starker Frühform - Schürrle und Philipp vor Wechsel
Vier Testspiele, vier Siege - der BVB sammelt in der Vorbereitung weiter Selbstvertrauen für die Titelmission. Beim 4:1 im kuriosen Wasserduell mit Udinese Calcio spielte das Favre-Team gross auf. Auch bei der angestrebten Kaderverkleinerung gibt es Fortschritte.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Tag nach der Sintflut von Altach war die Aufregung aller Beteiligten schon wieder verfolgen.
Anders als am Vorabend, als sich die Dortmunder Profis beim abgebrochenen Test gegen Udinese Calcio (4:1) im prasselnden Regen zwischenzeitlich wütende Rangeleien mit ihren rustikalen italienischen Gegenspielern geliefert hatten, überwog bei allen Beteiligten ein positives Gefühl. «Das hat beim Zuschauen richtig Spass gemacht. Da war viel Lust dabei, jeder will sich präsentieren», lobte Sportdirektor Michael Zorc. Für gute Laune sorgte zusätzlich die Wahl von Kapitän Marco Reus zum Fussballer des Jahres.
Das abrupte Ende der vom Schiedsrichter in der 83. Minute abgebrochenen Partie konnte den guten Eindruck nicht schmälern. Bis zum Einsetzen der starken Niederschläge in der 2. Halbzeit, die den Platz in Österreich binnen weniger Minuten in eine Seenplatte verwandelten, überzeugte der BVB mit Tempofussball. Nicht nur die Tore von Thorgan Hazard (6.), Mario Götze (19./Foulelfmeter), Julian Weigl (33.) und Julian Brandt (43.) stellen Trainer Lucien Favre zufrieden: «Es war ein gutes Spiel mit vielen Kombinationen und viel Gegenpressing unserer Mannschaft.»
Getrübt wurde die Freude über den starken Auftritt jedoch durch die Verletzung von Hazard. Kurz nach seinem Tordebüt für seinen neuen Club musste der ehemalige Gladbacher ausgewechselt werden. Er war mit dem Sprunggelenk umgeknickt und hatte schon in der Halbzeit den Rückweg ins Mannschaftshotel angetreten. Obwohl am Sonntag noch keine Diagnose vorlag und Hazard beim Training fehlte, gab sich Favre zuversichtlich: «Es sah nicht so schlimm aus.»
Auch in anderer Hinsicht macht der BVB eine Woche vor dem Supercup-Duell mit dem FC Bayern Fortschritte. Schliesslich kam der Vorjahreszweite seinem Vorhaben näher, den über 30 Profis umfassenden Kader zu verkleinern. Erwartungsgemäss vermeldete er den Transfer von Sebastian Rode nach Frankfurt als perfekt. Der bereits in der vergangenen Rückrunde an die Eintracht ausgeliehene 28 Jahre alte Mittelfeldspieler wechselt nun fest zum hessischen Ligakontrahenten. Dem Vernehmen nach beträgt die Ablöse rund fünf Millionen Euro.
Möglicherweise werden Rode und Maximilian Philipp in der kommenden Saison Vereinskollegen. Der wechselwillige Mittelfeldspieler war beim Abflug der Borussia Richtung Schweiz nicht dabei und wurde bereits vor Tagen für die Vereinssuche freigestellt. Er war zuletzt mit den Hessen in Verbindung gebracht worden, nachdem sein ursprünglich ins Auge gefasster Wechsel zum VfL Wolfsburg geplatzt war.
Zudem steht offenbar auch André Schürrle vor einem Abschied aus Dortmund. Der Weltmeister von 2014 soll an den russischen Rekordmeister Spartak Moskau mit Kaufoption verliehen werden. Die russische Zeitung «RBK» schrieb, dass der Fussballer bereits ein Visum für Russland beantragt habe und in den nächsten Tagen in der Hauptstadt Moskau erwartet werde. Schürrle war in der vergangenen Saison an den FC Fulham nach England ausgeliehen worden.
«Ich werde keine Vereinsnamen nennen. Aber bei beiden Profis laufen Gespräche», kommentierte Sportdirektor Zorc die jüngsten Transferspekulationen über Schürrle und Philipp.