CEO von YB wünscht sich Outings der Schweizer Fussballer
Schwule Fussballer sollen auch in der Schweiz kein Tabu-Thema mehr sein. Das findet der CEO von YB. Der Liga und dem SFV gefällt's.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwule Fussballer sollen sich outen, findet YB-CEO Greuel.
- Beim SFV stösst die Idee grundsätzlich auf offene Türen.
- «Coming-out» ist ein Buchprojekt als Plattform für aktive homosexuelle Fussballer.
Warum tun sich männliche schwule Fussballer so schwer, zu ihrer sexuellen Ausrichtung zu stehen? Wie lange dauert es, bis der erste aktive Fussballer in der Schweiz hinsteht und sagt: Ich bin schwul, na und?
Autor Denis Jeitziner möchte mit seinem Porträtbuch-Projekt «Coming-out» homosexuellen Fussballern eine Plattform bieten. Sie sollen sich entweder öffentlich outen, oder aber die Story anonym veröffentlichen.
«In meinem Buch Brautschau – 30 Geständnisse habe ich mit 30 Frauen über ihre Ehe gesprochen. Ich weiss, was es heisst, Geheimnisse zu verraten und für seine Geschichte geradezustehen», so der Ideengeber des Projekts. Sein Buchprojekt soll mithelfen, das Tabu Fussball und Homosexualität aus dem Weg zu räumen.
«Ich habe keine missionarischen Absichten. Ich möchte ein topaktuelles Thema aufgreifen und Menschen die Möglichkeit geben, darüber zu reden. Ob öffentlich oder anonym – das entscheidet jeder selbst», erklärt Jeitziner.
SFV-Präsi Blanc: «Offen für alle Menschen»
Beim SFV stösst die Idee grundsätzlich auf offene Türen. «Der Schweizerische Fussballverband findet die Idee unterstützenswert. Fussball ist für alle da», sagt Dominique Blanc, der Präsident des Schweizerischen Fussballverbands SFV.
Und weiter: «Unser Verband ist unpolitisch, laizistisch und lehnt jegliche Form von Diskriminierung strikt ab.»
Werte wie Offenheit, Respekt und Toleranz seien grundlegend. Der SFV respektiere und verteidige diese in jedem Fall. Blanc: «Unser Verband ist offen für alle Menschen.»
Auch bei der Swiss Football League findet das Buchprojekt Anklang. «Werte wie Toleranz und respektvoller Umgang miteinander müssen auch im Schweizer Profi-Fussball selbstverständlich sein», sagt SFL-CEO Claudius Schäfer.
Und weiter: «Ein Schweizer Spitzenschiedsrichter hatte den Mut, sich als homosexuell zu outen. Die Reaktionen von Spielern wie Fans waren durchwegs positiv und sollten auch Spieler ermutigen, diesen Schritt zu wagen.»
Mit seiner Ausstrahlungskraft und der grossen (Medien-)Präsenz könne der Fussball hier ein Zeichen setzen. Und eine Vorreiterrolle für andere Sportler einnehmen.
CEO von YB fordert erstes Outing
Bei Meister YB wünscht man sich, dass das Tabu endlich gebrochen wird. CEO Wanja Greuel: «Ich denke, dass die Zeit reif ist, dass sich auch ein aktiver Fussballer als homosexuell outet. Unsere Gesellschaft und auch die Fussballfamilie sind an einem Punkt, an dem dies möglich wäre».
Der CEO von YB glaubt, dass wenn sich erstmals einige getrauen, dies eine Kettenreaktion auslösen könnte.