Ciriaco Sforza kritisiert Erich Vogel wegen undurchsichtiger Machtspiele
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grasshoppers befinden sich in der Super League auf Talfahrt.
- Ex-Spieler und -Trainer Ciriaco Sforza äussert sich zu internen Missständen im Verein.
- Er nennt den ehemaligen Sportchef Erich Vogel als Hauptursache für die internen Unruhen.
Es ist wieder einmal Feuer im Dach beim Rekordmeister. Für viele galt Trainer Murat Yakin bei seinem Amtsantritt 2017 noch als Heilsbringer für die so lange geschundene GC-Seele. Etwas mehr als 200 Tage später scheinen aber auch seine Tage gezählt zu sein. Das heutige Stadt-Derby gegen den FCZ könnte schon sein vorerst letztes sein.
Auch im Innern des Klubs scheinen nicht mehr alle Akteure das Gras auf derselben Bühne zu haben. Internas wie Chat-Nachrichten oder Lohnlisten gelangen an die Öffentlichkeit, Yakin spottet über seine Spieler, ehemalige Spieler treten gegen den Trainer nach.
Undurchsichtige Machtspiele im Hintergrund
Im «Tagesanzeiger» von heute spricht einer über die Lage bei GC, der das Innenleben des Vereins kennt. Er war sowohl (überragender) Spieler als auch Trainer beim Zürcher Nobelklub: Ex-Nati-Spielmacher Ciriaco Sforza (48).
Sforza kritisiert die mangelnde Geschlossenheit im Verein: Zu unkonstant die Direktiven. Machtspiele unter den Verantwortlichen. Insbesondere brächten aber Einflüsse von aussen konstant Unruhe ins Gefüge. Diese scheuten zwar die direkte Verantwortung, mischten sich aber aus dem Hintergrund in Entscheidungen der Führung ein. Sforza nennt denn auch einen konkreten Namen: Erich Vogel!
Tiefgreifende Missstände im Verein
Der 79-jährige Vogel, ehemaliger GC-Spieler (wenn auch ohne Einsatz für die erste Mannschaft) und Sportchef während den erfolgreichen GC-Zeiten in den 1990er-Jahren und ein weiteres Mal zwischen 2007 und 2009, bringe seit Jahren Unruhe in den Verein, so Sforza.
Im «Tagesanzeiger»-Interview wird deutlich, dass Sforza auch die heutige Führung unter der Fuchtel Vogels sieht: «Was hat er verloren, wenn er kein Amt bei GC hat? Nichts. Er soll die Leute, die eine offizielle Funktion haben, machen lassen.» Solange Vogel sich einmische, sei «es völlig nebensächlich, wie der Sportchef heisst. [...] So kann das einfach nicht funktionieren», beurteilt Sforza die Lage.
Heute trifft der Rekordmeister im Stadt-Derby auf den FCZ. Selbst wenn die Hoppers das Spiel gewinnen sollten, sieht Sforza keine Anzeichen für einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Zu verfahren seien die internen Querelen. Missstände, die den ehemaligen Topspieler nach eigenen Angaben momentan davon abhalten würden, den Trainerposten bei GC zu übernehmen.