Constantin reisst sich Olympia-Slogan unter den Nagel

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Sion,

Sion-Präsident Christian Constantin hat das Olympia-Komitee und den Bundesrat übertölpelt und sich die Rechte an «Sion 2026» gesichert. Theoretisch kann «CC» damit viel Geld verdienen.

Christian Constantin sorgt wieder einmal für Aufsehen.
Christian Constantin sorgt wieder einmal für Aufsehen. - Keystone

Sion-Präsident Christian Constantin lässt es häufig krachen. Ende September greift er TV-Experte Rolf Fringer tätlich an und tritt, als eine von vielen Konsequenzen, aus dem Olympia-Kandidaturkomitee für «Sion 2026» zurück.

Jetzt platzt schon wieder eine Bombe: «CC» hat sich gemäss der «Aargauer Zeitung» die Rechte an der Marke «Sion 2026 – Les jeux au cœur de la Suisse» gesichert.
Er nennt damit nicht nur den Slogan der Kandidatur sein Eigen, sondern auch noch gleich die Rechte an der Website «sion2026.ch». Damit kann der umtriebige Architekt theoretisch viel Geld bei der Vermarktung verdienen, sofern er das beabsichtigt.

Überrascht aber unbeeindruckt
Weder das Bewerbungskomitee noch der Bundesrat haben diesen Schachzug bemerkt und wurden überrascht. SP-Ständerat Hans Stöckli (65), Vize-Präsident des Komitees sagt: «Es hat mich sehr überrascht, dass Constantin den Slogan ‹Sion 2026 Les Jeux au cœur de la Suisse› als seine eigene Marke schützen liess. Er hatte umso weniger das Recht dazu, als der Slogan nicht einmal von ihm stammte.» Dennoch sei dieser Constantinsche Schachzug kein Beinbruch. Der Name wurde nur zum Einreichen der Kandidatur benötigt. «Wir werden bald einen neuen Slogan präsentieren», sagt Stöckli.

Offenbar glaubt Constantin aber ohnehin nicht an eine erfolgreiche Kandidatur: Er hat sich bereits die Marke «Sion 2030» gesichert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Still und heimlich hat sich Christian Constantin die Rechte am Slogan der Olympiakandidatur «Sion 2026» gesichert.
  • Das Komitee zeigt sich überrascht, plant aber sowieso mit einem neuen Slogan.
  • Constantin hat sich auch gleich die Rechte an «Sion 2030» gesichert.

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