Dank Oral: Ingolstadt will Happy End einer Horror-Saison

DPA
DPA

Deutschland,

Tomas Oral hat den FC Ingolstadt in die Relegation geführt. Dem Zweitligisten winkt nach dem Sieg im Hinspiel beim SV Wehen Wiesbaden die Rettung. Diese würde auch dem Fussball-Lehrer neue Perspektiven eröffnen.

Thomas Oral will noch länger Trainer in Ingolstadt bleiben. Foto: Stefan Puchner
Thomas Oral will noch länger Trainer in Ingolstadt bleiben. Foto: Stefan Puchner - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Job in seinem Frankfurter «Café Leidenschaft» würde Tomas Oral nur allzu gerne gegen eine dauerhafte Anstellung im Profi-Fussball eintauschen.

Die Voraussetzungen dafür stehen für den Trainer des Zweitligisten FC Ingolstadt nicht schlecht. Gelingt den Schanzern im Relegationsrückspiel gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) die Rettung, darf sich Oral berechtigte Hoffnungen auf eine Verlängerung seines bis zum 30. Juni befristeten Engagements machen.

«Es hat mir schon gefehlt, an der Seitenlinie zu stehen, denn das ist mein Leben. Das ist schon etwas anderes als hinter dem Tresen zu stehen», sagt Oral, der am Tag vor dem entscheidenden Match von Club und Team schwärmte. «So wie ich die Mannschaft kennengelernt habe, habe ich mich richtig in sie verliebt. Das heisst, dass eine grosse Harmonie herrscht und ein intensives Vertrauen zwischen Spielern und Staff da ist.»

Nach dem 2:1 im Hinspiel in Wiesbaden winkt das Happy End einer Horror-Saison, in der die Oberbayern drei Trainer verschlissen haben. Doch Oral will davon nichts wissen. «Im Moment träume ich nicht, denn die nackte Realität ist, dass wir eine richtig schwere Aufgabe vor der Brust haben. Was die Zukunft bringt, lasse ich auf mich zukommen», sagt er. «Es gilt, den Verein irgendwie in der 2. Liga zu halten. Alles andere interessiert mich derzeit nicht.»

Seit dem 2. April steht der 46-Jährige bei den Ingolstädtern, die er schon von November 2011 bis Sommer 2013 trainierte, in der sportlichen Verantwortung. Zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung war der FCI Tabellenletzter - mit fünf Punkten Rückstand zum Relegationsplatz, den sich das als Aufstiegsanwärter in die Saison gestartete Team dank eines tollen Endspurts unter Oral mit fünf Siegen, einem Remis und nur einer Niederlage noch sicherte.

Der Rückkehrer, der zuvor mehr als zwei Jahre ohne Trainerjob war, hat daran einen grossen Anteil. «Tomas Oral ist der Hauptverantwortliche für die Kehrtwende», lobt der Sportliche Leiter Thomas Linke. «Als er vor einigen Wochen angefangen hat, haben alle in Ingolstadt geglaubt, wir sind abgestiegen. Daher sind wir sehr glücklich, dass er die Mannschaft schnell erreicht hat und wir diese Relegation spielen dürfen.»

Auch die Spieler sind voll des Lobes über den leidenschaftlichen Fussball-Lehrer, der eine direkte Ansprache bevorzugt. «Das ist meistens unangenehm, aber man darf da nicht nachtragend sein. Denn es ist auf den Erfolg der Mannschaft bezogen», berichtet Stürmer Stefan Kutschke.

Man darf also davon ausgehen, dass Oral seine Schützlinge für das Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Wehen Wiesbaden richtig heiss macht. Dem Trainer kam der späte Anschlusstreffer der Hessen in der sechsten Minute der Nachspielzeit daher gar nicht so ungelegen. «Wenn man mit einer zu hohen Führung ins Spiel geht, kann es auch in eine andere Richtung gehen», sagt Oral. «Das Gegentor war daher zwar ärgerlich, schärft aber unsere Sinne für das Rückspiel.» Danach will er feiern - und über seine sportliche Zukunft reden.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Recycling
49 Interaktionen
«Wie Wand»
a
66 Interaktionen
«Feindlicher Akt»

MEHR IN SPORT

FC Winterthur
1 Interaktionen
Geburi-Geschenk?
FC Luzern
Fans begeistert
YB
4:1 gegen FCSG
NHL
1 Interaktionen
Jetzt zur Nati?

MEHR AUS DEUTSCHLAND

polizei erdrutsch
Nach Deutschland
SPD Koalitionsvertrag
3 Interaktionen
Mit grosser Mehrheit
VW
4 Interaktionen
Um 41 Prozent
Lufthansa a350 1000
Lufthansa A350-1000