Das droht Lausanne-Sport

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Lausanne,

Skandal im Waadtland: Rückstand, Spielabbruch, Abstieg. Der Sonntag in Lausanne wird als Tiefpunkt in die jüngere Schweizer Fussballgeschichte eingehen.

Hooligans auf der Lausanner Pontaise.
Hooligans auf der Lausanner Pontaise. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Skandalspiel in Lausanne wird Folgen haben.
  • Abgesehen vom Gang in die Challenge League drohen den Waadtländern auch Bussen und Geisterspiele.

Es sind Wild-West-Szenen, die sich in der Lausanner Pontaise abspielen: Ein Dutzend Chaoten stürmen das Feld und lassen ihrer Wut freien Lauf. Schiedsrichter Sandro Schärer bleibt keine andere Wahl, als das Spiel abzubrechen und nicht mehr anzupfeifen: «Die Sicherheit der Spieler und der Zuschauer war nicht mehr gewährleistet!»

Statt 0:2 gegen Thun lautet das Verdikt nun höchstwahrscheinlich 0:3 – es ist mit einer Forfaitniederlage zu rechnen. Dazu kommt eine Geldstrafe in Höhe von mehreren 10'000 Franken und wohl auch mindestens ein Geisterspiel. Die Liga dürfte sich bei der Urteilsverkündung beeilen, denn: Dank den drei Punkten ist der FC Thun vor der letzten Runde am kommenden Wochenende in Schlagdistanz zu den europäischen Rängen. Deshalb ist ein rasches Urteil zwingend nötig.

Vize-Präsident Stefan Nellen will direkt wieder aufsteigen.
Vize-Präsident Stefan Nellen will direkt wieder aufsteigen. - Keystone

Für die neue Führung bei den Waadtländern ist das der Super-GAU: Neben dem sportlichen Absturz – trotz grosser Investitionen – kommt nun auch noch ein herber Imageverlust dazu. Entsprechend wütend zeigt sich Ineos-Chef David Thompson: «Das ist ein Skandal. Wir werden diese Chaoten ausfindig machen. Unter meiner Führung wird von denen keiner mehr das Stadion betreten!» Auch für Vize-Präsident Stefan Nellen sind die Vorfälle eine Schande, doch er blickt auch nach vorne: «Wir wollen in die Super League zurück, deshalb werden wir in der Challenge League ein besseres Team haben als diese Saison.»

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